Dienstag, 4. Februar 2014

11. Kapitel

Der Feentest

Perla riss die Augen auf: „Prinzessin Bloom!“

Die Elfen um sie herum waren verwirrt. „Bloom? Wieso Bloom?“ – Stella warf Flora einen verwirrten Blick zu. „Ich hab' doch gesagt, hier stimmt was nicht!“ „Das sehe ich auch, Stella! Schließlich würde sich niemand im Schlaf verwandeln, wenn alles in Ordnung wäre.“ Vorwurfsvoll schüttelte Flora den Kopf. „Es ist alles wieder gut Perli!“, versicherte Kimbee und gab ihrer Herzbandfee einen Kuss auf die Wange. „Prinzessin Bloom.“, japste Perla. Aber ihr Atem ging ruhiger. Kimbees Liebkosungen beruhigten sie. Alle Elfen gaben den beiden etwas von ihrer positiven Energie ab. Doch Plötzlich hielt Lockette sich den Kopf und hielt die Augen geschlossen: „Digit, spürst du das?“ Die Elfe der Nanotechnologie nickte: „Jemand versucht ein Portal zu öffnen. Hier in unserem Wohnzimmer!“ – Sie tippte wieder auf ihrem Handgelenk herum. „Es wäre besser wenn wir Tecna beschied sagen... Los komm mit Chatta, du wirst sie am schnellsten wach bekommen.“
Kaum waren die drei Elfen auf dem Flur, öffnete sich das Portal. Aus dem Wohnzimmer strömte hellblaues Licht und es gab einen ohrenbetäubenden Knall. „Oh Sky! Was ist wenn sie uns nicht helfen können?“ „Die Winx finden immer eine Lösung. Wir werden Bloom zurückholen.“ Darauf folgten Tiefe Schluchzer. „Es sind Daphne und Sky!“, Die Elfe der Portale wusste nicht recht ob sie sich freuen durfte. Sie flog trotzdem zu ihnen. Es war ihre Pflicht zu erfahren was mit ihrer Herzbandfee geschehen war. „Oh Bloom, wo bist du nur hin kleines? – Wenn ich doch bloß noch ein Geist wäre – dann könnte ich Helfen...“, Daphne konnte nicht aufhören zu weinen. Selbst als Lockette sich fest an sie schmiegte.
„Was ist passiert Sky? Wo ist Bloom?“ Stella Flora und Perla kamen mit den restlichen Elfen ins Wohnzimmer. Piff und Amore konnten Daphnes traurigen Anblick auch nicht ertragen. Die jüngere setzte sich sofort auf den Kopf der Nymphe. „Das ist kein Alptraum, kleine süße Piff. Bloom wurde entführt... und Sky hat es nicht mal bemerkt.“ „Entführt?!?“ dem Chor aus Elfen und Feen stand der Schock ins Gesicht geschrieben. „Daphne! Niemand hat es gehört. – Unsere Väter wissen nicht ein mal davon. Oritel wird mich Köpfen lassen.“, seufzte Sky. „Seit Monaten steht fest, wann es so weit sein soll. Und jetzt... genau jetzt verschwindet Bloom!“ – „Meinst du etwa, sie plant so etwas im voraus?“, zischte Stella ihn an. „ähm... entschuldigt, aber … sagte er gerade Daphne?“ Perla bestaunte die junge Frau auf dem rosa Sofa. „Daphne so wie Prinzessin Daphne von Domino, die Nymphe des Roccia Luce Sees und Beschützerin der Sirenixmacht?“ Blooms Schwester schien überrascht: „Ja, genau die bin ich. Und wer bist du?“, fragte sie sanft. „Ich heiße Perla.“, antwortete sie und wurde rot. Ihr war es peinlich, dass sie mehr über eine fremde Person wusstet mehr einfach so kontakt zu ihr aufnehmen. als über sich selbst. „Sie ist unsere erste Schülerin.“, sprang Layla ein. „Und wie du siehst schlägt sie sich ziemlich gut. – zumindest was die Theorie angeht.“ Die Nymphe nickte anerkennend. „Mir fehlt es auch an Praxis.“, gab sie betreten zu. „Seit ich wieder einen Menschlichen Körper habe, kann ich nicht mehr einfach so Kontakt zu ihr aufnehmen. – Das Traumwandeln steht laut Gesetz des Goldenen Königreiches nur Geistwesen zu. Einige von ihnen entscheiden sich bewusst dagegen, oder Nutzen ihre Fähigkeit nur eingeschränkt“ An diesem Punkt tauschten Daphne und Musa einen Intensiven Blick aus. „Aber ich vermisse meine kleine Schwester.

„Sag mal Perla, als du aufgewacht bist, hast du nach Bloom gerufen. Hast du sie in deinem Traum gesehen?“ Flora versuchte ihre Frage behutsam zu stellen. „Du musst nicht darüber reden, aber es würde uns sehr helfen.“, fügte sie hinzu. Tecna war wieder mit ihrem Scanner beschäftigt. „Wo genau warst du?“, wollte sie wissen. Flora schüttelte streng den Kopf. „Du musst nicht wenn du nicht“ – Perla schnitt der Fee der Natur das Wort ab: „Im Kristall Labyrinth des Goldenen Königreiches. Wie jede Nacht seit wir in Magix sind. Ich träume ständig davon.“ Tecna betätigte einige Tasten: „Gut, war diesmal etwas anders als sonst?“ „Die Kristalle... jedes mal werden sie dunkler... und diesmal... sind sie auf mich herabgestürzt. Das ganze Labyrinth hat gewackelt, und mir den Weg zu Prinzessin Bloom versperrt.“ Nach den sie aufmerksam zugehört und alles notiert hatte, harkte die Fee der Technologie noch ein mal nach: „Wie kannst du dir sicher sein, dass es wirklich Bloom war? Du hast sie doch noch nie gehört.“ Nun ja, sie hat gesagt 'Die Winx werden mich retten.'“, erklärte Perla entschuldigend. „Ich glaube ihr.“, verkündete Layla und stellte sich schützend hinter ihre Schülerin. „Es muss Bloom gewesen sein.“

Daphne biss sich auf die Unterlippe, um die Tränen zurück zu halten. „Dann werden wir eine Suchmission starten. „, beschloss Sky über die Köpfe aller hinweg. „Daphne, du gehst zurück nach Domino. – Schließlich müssen unsere Eltern alles erfahren. Ich gehe sofort in die Rote Fontäne. Die anderen haben auch einen kleinen Drachenreiter zu bieten. Drachen führen zum Drachenfeuer. Und wo das ist, da ist auch Bloom.“, der Kronprinz schien mehr als entschlossen. Doch aus den Augen der Prinzessin von Domino kullerten Tränen. Perla wagte einen Schritt nach vorn und nahm Daphnes Hand: „Ich schwöre ihnen Prinzessin Daphne, wir werden ihr Schwester finden. Die Winx werden ihre Freundin nicht im Stich lassen, das weiß ich ganz sicher! Und ich werde mein bestes geben um ihnen allen zu helfen.“ – Alle Feen und Elfen Nickten stolz. „“.Wir werden Prinzessin Bloom finden. Koste es was es wolle!“, versprach sie und Daphne huschte ein zaghaftes Lächeln übers Gesicht. „Du bist mutig, kleine Perla.“, lobte die Nymphe sie dankbar. „Nein, ich bin nicht mutig eure Hoheit. – Aber Niemand verdient es verloren zu sein. Oder im Stich gelassen zu werden.“ Sie dachte an Damian, und daran, dass sie nur das beste für ihn wollte. An Verrigo und seine Dankbarkeit, und schließlich an Riven und seinen eiskalten Blick. „Nutzloses kleines Mädchen.“ Einen Moment lang verschmolz die Vergangenheit mit der Gegenwart. Zwar sah Perla wie sich das Portal in der Wohnzimmerwand wieder öffnete und hörte wie Daphne sich noch ein mal bedankte, aber sie selbst war klein und schutzlos. Sie dachte an Damian, und an das Licht, dass die beiden zum vorlesen benutzt hatten. Ihr war kalt und warm zugleich. Sie wollte nie mehr Zurück, aber auch nicht jetzt und hier sein. Ihre Entscheidung und die Worte die sie zu Daphne gesagt hatte fühlten sich gleichzeitig richtig und falsch an. Sie dachte an Arcadia, an das Labyrinth und die wunderschöne Melodie, die sie dort hören konnte.

Layla befreite sie von diesem Gedanken: „Musa, Flora, Tecna? Glaubt ihr die kleine ist bereit für den Feentest? Wären wir so weit vorbereitet?“ Flora nickte. „Unter diesen Umständen muss es schnell gehen.“ bestätigte Tecna. „Ich bin mir sicher, dass sie genug weiß, nicht wahr Musa?“ – Miele grinste aufmunternd. „Das werden wir morgen früh sehen!“ die Fee der Musik gähnte traurig. „Sie hat Recht.“, Stella streichelte Perlas Schultern. „Wir sollten alle noch ein Paar Stunden ins Bett gehen.“ „Aber ich möchte nicht schlafen. Was ist wenn dieser Traum... diese Vision... wenn es wiederkommt?“ Piff schüttelte den Kopf. „Piffi attentabi to!“ „Ja, wir werden alle auf dich aufpassen!“, versicherte Kimbee. „Solange die Elfen bei dir sind wird nichts passieren. Wir Elfen sind nämlich Superaufpasser!“, verkündete Chatta stolz. „Wäre es für euch in Ordnung wenn wir nicht schlafen, sondern stattdessen ein bisschen Lesen? Dann wäre ich besser vorbereitet.“, dass sie Angst hatte wieder im Labyrinth zu landen falls sie einschlief wollte sie nicht noch ein Mal hervorheben. Kimbee tat ihr schrecklich leid. Schließlich hatte die Kleine schon in den letzten Nächten ein ähnliches Chaos durchleben müssen. „Es gehört sich eigentlich nicht“, überlegte Tune „aber ich glaube wir können eine kleine Ausnahme machen.“ „Schließlich befinden wir uns unter besonderen Umständen.“, stellte Digit klar. Die Elfen und Perla machten es sich wieder gemütlich. „Hier“, die Prinzessin von Solaria schnipste in die Finger und eine kleine Kugel aus goldenem Licht erschien. „Nimm das. Deine eigene Energie wirst du noch brauchen, und wenn wir so spät noch die Magische Energie des Schlosses anzapfen bekommen wir sicher Ärger mit Griselda.“ Die Schülerin bedankte sich und begann den Elfen leise vorzulesen. Aber wie erwartet schliefen die alle nacheinander ein. Erst Piff, dann Lockette, Tune gefolgt von Amore und schließlich auch die vollkommen erschöpfte Kimbee, die sich eigentlich vorgenommen hatte mit ihrer Herzbandfee wach zu bleiben. Chatta und Digit hielten am längsten durch. Während Floras Elfe zu jeder Geschichte einen Spannenden Kommentar abzugeben wusste, beschäftigte sich Digit damit die Titel aller Bücher die Perla durchgelesen hatte digital zu katalogisieren.

Kurz nach Sonnenaufgang war nichts mehr zum lesen übrig. Miele klopfte gerade rechtzeitig an die Tür: „Guten Morgen, bist du bereit?“ Digit sah auf ihr Handgelenk: „Natürlich ist sie das. Sie hat den gesamten Inhalt der Schulbibliothek und einige der Bücher aus dem magischen Archiv durchgelesen. – zumindest für den theoretischen Teil ist sie bestens ausgerüstet.“ Perla lächelte nervös. Chatta musste kichern und Kimbee schüttelte vorwurfsvoll den Kopf: „Also wirklich. Du hast die ganze Zeit gelernt. Worum solltest du die jetzt noch sorgen machen. Du weißt dass du es kannst! – Langsam glaube ich du nimmst mich gar nicht Ernst!“ „Wie meinst du das, Kimmy?“, Perla war verwirrt. Sie wollte ihre Elfe nicht beleidigen. „Na ganz einfach“, begann Chatta zu erklären: „Sie ist die Elfe des Selbstbewusstseins.Offensichtlich eine Qualität an der es die mangelt.“ Sie räusperte sich, und Lockette ergriff die Chance etwas zu sagen: „Wir Elfen sollen euch durch das Herzband helfen, eure Schwächen einzusehen und Probleme zu lösen. Ich zum Beispiel bin die Elfe der Portale. Ich kenne jeden Weg. Es ist meine Begabung und Bestimmung jeden an sein Ziel zu führen. Deshalb wurde ich Bloom zugeteilt. Sie hat den Weg zu ihren Eltern gesucht. Ich habe ihn gefunden.“ „Angeberin! So ist das nicht ganz korrekt!“ Digit schubste ihre Freundin beiseite: „Lockette hat den Schlüssel nach Obsidian gefunden, das stimmt. – Tecna und ich sind das perfekte Team. Egal welches Problem in ihrem Computer auftaucht, ich werde es immer lösen können und ihre Fähigkeiten verbessern. – Das es Musa nach wie vor an guten Manieren mangelt hast du mittlerweile bestimmt schon festgestellt. Deshalb hat sie Tune“ „Ich weiß es ist unhöflich“, unterbrach Amore, „aber wir wissen doch alle das etwas mit Musa nicht stimmt. Wir sollten unsere Energie lieber darauf aufwänden herauszufinden was es ist anstatt zu lästern, Digit!“ Perla nickte verständnisvoll. Endlich Konnte Chatta das Wort wieder ergreifen: „Ach unsere liebe Amore. So einfühlsam und rücksichtsvoll. Ob du's glaubst oder nicht, Stella kann eine Menge von ihr lernen. Sie ist nämlich nicht nur die Prinzessin von Solaria, sondern auch unsere Königin der Fettnäpfchen! – Und was Flora angeht, ohne mich wäre sie wohl noch immer stumm wie ein Fisch wenn sie Helia ansieht!“ Alle lachten. „Gut, vielleicht hast du Recht Kimmy, aber Angst habe ich immer noch. Schade dass, dass ich euch nicht in die Prüfung mitnehmen darf. “ „Zumindest nicht in den theoretischen Teil.“, stellte die Elfe der Nanotechnologie richtig.

Langsam wurde auch Stella wach. „Prüfungsangst?“ Die Prinzessin erhob sich und führte ihren Schützling an die Spiegelwand. "Leider bin ich keine gute Ratgeberin was Prüfungen angeht, aber gut auszusehen hilft immer weiter.“ Mit einem Schnipsen hatte sie Perla aus ihrem Pyjama in ein hübsches fuchsiafarbenes Kleid gezaubert. Daüber trug die Kleine eine Dunkelblaue Strickjacke und die ebenfalls dunkelblauen Stiefel mit Fellbesatz passten Perfekt dazu. Zu guter Letzt befestigte Stella noch eine helle rosa Schleife mit Glitzer in Perlas offenem Haar, damit die nervige Locke ihr nicht über die Augen fallen konnte „hier, ich hoffe du gefällt dir?" Perla nickte: „Vielen Dank Stella. Es ist wirklich hübsch.“ Miele Zauberte ihrer Freundin ein Sandwich und ein Glas Saft in die Hand. „Na dann kann's ja los gehen.“
Danke Honeymuffin (für) die süßeste Herzbandelefe der Welt!

Auf dem Weg zu Professor Wizgiz's Klassenzimmer knabberte Perla Nervös an ihrem Sandwich. „Vor meiner Schwester musst du nun wirklich keine Angst haben.“, kicherte Miele. „Und für Musa gilt das selbe. Vielleicht ist sie im Moment nicht gerade gut gelaunt, aber vertrau uns, sie ist eine der liebsten Feen überhaupt.“ Amore versuchte Tune ein Lächeln zu entlocken. „Was den Professor angeht“, meldete sich Stella zu Wort: „Wizgiz ist der letzte der eine Erstklässlerin durchfallen lassen würde. Lächle nur freundlich und erwähne seine Größe nicht. Er ist ein Kobold, verstehst du?“, erklärte sie. „Wir sind da!“, verkündete Lockette. „Da rein musst du zwar alleine aber wir werden die ganze Zeit bei dir sein.“ Kimmy umarmte ihre Herzbandfee. „Wir haben ein Geschenk für dich!“, rief Chatta feierlich. „Piffi Regaddoo too!“ Für einen kurzen Moment war Perla von Elfenglitzer umhüllt. Dann Funkelte an ihrem Hals eine Kette aus Silber, durch die sich eine Schnur in allen Regenbogenfarben wendete. „Oh vielen Dank ihr Kleinen!“, seufzte Perla glücklich. Ihr seid wundervolle Freunde. „Super-duper-Elfen Power Freunde!“ rief Chatta. „Ja.“, Tune räusperte sich: „Und als deine Super-duper-Elfen Power Freunde gehört es sich für uns, dich daran zu erinnern, dass man nicht zu spät kommen sollte. – Und denk dran kleines: Egal was passiert, bewahre deine Haltung. Das haben wir geübt.“ Perla nickte Tune dankend zu und klopfte an die Tür des Klassenzimmers. „Du kannst das!“, flüsterte Kimbee anfeuernd.


Musa öffnete die Tür. Das erste was ihr auffiel war das Glizern in den Augen ihrer Schülerin. Was sie in der Nacht zu Daphne gesagt hatte, hatte Musa berührt. Die kleine Fee war entschlossen und selbstlos. Wahrscheinlich hatte Musa ihr unrecht getan. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt für eine Entschuldigung. Die Schülerin lächelte erwartungsvoll. Musa spürte eine seltsame Mischung aus Freude, vertrauen und Nervosität in Perlas Aura. „Du bist also Miss Perla.“, Der Kobold, der eine Grüne Weste und einen passenden Spitzhut trug, stellte sich vor dem Mädchen auf den Tisch. „Fein, fein. Miss Musa, Miss Flora, wir können Anfangen. Vorausgesetzt ihre erste Schülerin ist bereit?“ – der Professor zog einen große weiße Feder aus seinem Hut auf den Tisch fallen. „Ja, Ich bin soweit.“ „Gut. Dann sag mir bitte, Welche Feen stehen unter dem Schutz der Königin von Tir-Nan-Ogg?“ Floras erste Frage war zu einfach. „Diana, die Fürstin der Amazonasfeen, Aurora, die Fürstin der arktischen Feen und Sybilla, die Fee der Gerechtigkeit. Die Königin der Erdenfeen heißt Nebula und ist die Fee des Friedens.“ Flora freute sich über diese ausführliche Antwort, aber sie wusste, dass sie sich nichts anmerken lassen durfte. „ Und in welcher Stadt lebt die zuletzt entdeckte Fee auf der Erde?“, wollte Professor Wizgiz wissen. „Gardenia. Da hin hat Daphne von Domino auch ihre Schwester Bloom geschickt, um diese vor der Zerstörung und Vernichtung durch
die drei Urhexen zu Schützen. Tharma, und die Stürme der Wut. Belladona, und ihr Herz aus Eis. Und schließlich Lysslis mit der Gabe der ewigen Dunkelheit.“ Musa war erstaunt. Was sie über Stella gegenüber über das Mädchen gesagt hatte, stimmte überhaupt nicht. Sie wusste mehr als gefragt war. Perla schien auf alle Fragen eine Antwort zu kennen. Egal ob es um die Geschichte der Dimension oder die Gewächse des Schwarzschlammsumpfes ging, auch wenn manche ihrer Antworten holprig klangen und beide Winx die Unsicherheit ihrer Schülerin spüren konnten, genug gelernt hatte Perla auf jeden Fall. Auch Professor Wizgiz war begeistert. „Ein großes Kompliment, junge Dame!“, rief er nach Neunzig Minuten Befragung. „Du darfst gehen. Ihr auch Winx. Los, lauft nach Draußen, die Anderen warten bestimmt schon vor dem Parkkur auf euch! Lauft, ihr wisst wie Griselda zu Unpünktlichkeit steht.“

Auf dem Rasen hinter dem Schloss hatte Layla einen Parkkur aufgestellt. Miele, Stella und die Elfen warteten schon gespannt auf Perla, die in Zehn Minuten durch ihn hindurch fliegen sollte. Giseldas Miene war wie immer angespannt. „Hey Kleines!“ begrüßte Stella Perla. „Es sieht aus als wäre alles gut gelaufen, hm?“ Die Elfen knuddelten ihre Freundin. „Ja Stella. Und danke noch Mal euch allen.“ Sie deutete auf die bunte Kette. „Gut, dann können wir nach der Zweiten Prüfung ja nach Magix in die Innenstadt fahren und uns einen schönen Nachmittag machen. Wir brauchen unbedingt Inspiration für die Ballkleider, was meinst du?“ „Ich meine, und das hat Musa dir auch schon versucht klar zu machen: Wenn wir nicht bald die Welt retten und Bloom finden, dann gibt es nichts und niemanden zu feiern!“, fuhr Lockette Stella an. „Lockette, beruhige dich. Sie hat Recht, ein bisschen Ablenkung wird uns gut tun. Außerdem habe ich die Innenstadt noch nie gesehen.“ Die Elfe der Portale war sichtbar beleidigt. Auch Kimmy schien nicht besonders erfreut. „Das musst du dir erst verdienen.“ – Griselda Klatschte in die Hände und unterbrach das Gespräch. „Nun, Miss Perla. In dieser Übung werden sie ihre magischen Fähigkeiten vorführen. Dies ist ein Flugparkkur mit einigen eingebauten Hindernissen. Prinzessin Layla, demonstrieren sie bitte wie man es richtig macht.“, orderte die Oberhausdame.

„Layla, Winx Sirenix!“ Die Prinzessin von Andros verwandelte sich in eine strahlend schöne Fee und Flog hoch über den Köpfen der Anderen durch den Parkkur. Tecna hatte ihre Zeit angehalten, aber das war eigentlich unerheblich, denn jeder wusste dass nicht einmal Bloom schneller war, wenn die ihre volle Drachenenergie einsetzte. „Du hast gesehen wie man's macht Kleines.“ Layla landete sicher vor ihrer Schülerin. Sichcher, für eine Sirenix Winx wie sie war das ein Klacks. „Aber... ich weiß noch Nichtmal wie man sich verwandelt!“ Kimbee ging diese dauernde Unsicherheit wirklich auf den Keks. „Selbstverständlich weißt du wie es geht!“, schrie die Elfe ungehalten: „Du tust Nächtelang nichts anderes und willst mir jetzt erzählen du hättest keine Ahnung wie man...“ „Kimbee! Ruhig!“ Tune und Amore zerrten gleichzeitig an ihr. „Lass mich dir helfen.“, bot Miele an. „Wenn ich es vormache ist es viel fairer.“ Die Kräuterfee Schloss die Augen und faltete die Hände vor sich zusammen. Als sie sie öffnete erschien ein helles grünes Licht und sie schwebte in Zauberhaftem Nebel. Es sah aus als würde sie darin tanzen. „Siehst du?“, lächelte sie und Flatterte mit ihren Schmetterlingsflügeln „Es ist wirklich nicht schwer. Berühre dein Magisches Licht!“ Perla zögerte. „Magisches Licht?“ „Natürlich!“, entgegneten die Elfen. „Das Licht mit dem du her gekommen bist. Das Licht von dem Verrigo erzählt hat. Komm schon, finde es!“, rief Chatta und wedelte dabei mit einem Paar fuchsiafarbener Pom-Poms. Perla schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Konzentration ist eine der Grundlagen für gelungene Zauber. Das hatte Tecna ihr schon oft genug gepredigt. Aber wie sehr sie es auch versuchte, nichts funktionierte. Sie konnte das Licht nicht berühren. Hilflos suchte sie nach einem Haltepunkt, irgendetwas was sich als Konzentrationspunkt eignete. Doch sie fand nur Kimbees enttäuschten Blick. Stella stand auf und winkte die anderen Winx zu sich. „Mädels, sie braucht unsere Hilfe!“ Griselda wurde ungeduldiger. „Manchen von uns fällt es leichter als anderen ihre Kräfte freizusetzen. Das ist überhaupt nicht schlimm. Ich selbst habe Jahre lang etwas gebraucht um mir dabei zu helfen. – Den Schwertring von Solaria. – Eigentlich bündelt er nur Magie, aber alleine der Gedanke, dass seine Präsenz mich stärkt, hat mir Mut gegeben. Später, als ich dann Bloom kennengelernt habe und wir die Winx wurden – „ „Dashier ist keine Märchenstunde, Prinzessin Stella!“, rief Griselda sie zur Ordnung. „Nun Lassen sie sie doch Ausreden!“, zischte Musa zurück. „Sie sehen doch wohl ein, dass sie ohne eine Verwandlung keine Chance bei dieser Prüfung hat!“ Griselda grummelte etwas und nickte dann widerwillig. „Bravo Musa!“, freute sich ein Chor von Elfen aus der Baumkrone über ihnen. „Also, bevor wir die Winx wurden“, fuhr Stella strahlend fort „Habe ich auch immer 'Solaria' gerufen um mich zu verwandeln. Mein Gedanke lag dabei auf dem Ring... aber seit wir die Winx sind ist es noch ein mal anders.Und den Schwertring von Solaria habe ich für eine Weile wieder in meiner Privaten Schatzkammer in Daddys Schloss deponiert, da kann auch niemand mehr – wie zum Beispiel diese blöde Chimera – einfach seine Magische Essenz umkehren!“ „Entschuldigt“, Perla wollte Stella nicht unterbrechen. Sie konnte spüren wie viel diese Erzählung in der Prinzessin bewegte. „Entschuldigt, aber was bedeutet denn 'Winx'?“ „Das Wort an sich hat keine logische Bedeutung.“, erklärte Tecna. „Also, Zumindest nicht in dieser Schreibweise.“ – „Aber der Begriff bedeutet uns sehr viel.“, Flora holte tief Luft: „Winx – das heißt Freundschaft, Magie, Zusammenhalt und Harmonie. Es heißt alles was wir sind.“ Perla staunte. „Komm schon kleines!“, lächelte Layla „Probier's mit 'Magische Winx'! Stella hat vollkommen Recht. Es gibt Kraft. Mehr als du dir als kleine Fee vorstellen kannst.“ Perlas Augen leuchteten in die Runde. Selbst Griselda schien davon angetan. „Darf ich?“, seufze sie leise. Alle Nickten. „Ist ja nicht so als würdest du damit Markenrechte verletzen!“, scherzte Digit. „Also gut.“ Perla schloss die Augen für einen zweiten Versuch und rief: „Magische Winx!“ Das magische Licht nach dem sie gesucht hatte, durchströmte sie. Vor ihren Augen funkelten Regenbögen und sie wurde von einem rosafarbenem Nebel umhüllt. Es kam ihr vor als müsste sie tanzen, um alle Strahlen ihres eigenen Lichts zu berühren. – Dabei bemerkte sie gar nicht wie sie sich verwandelte und schließlich Flügel bekam. „Siehst du, es war doch ganz leicht!“, gratulierte Miele ihr. Griselda musterte das frisch verwandelte Mädchen: „Na dann Miss Perla, wollen wir sehen ob ihnen das Fliegen auch so leicht fällt.“ „Ich zuerst!“ Miele streckte der Oberhausdame die Zunge heraus und hob ab. „Sieh zu und lerne, Perli! – Erst gerade aus, dann legst du dich in die Kurve, hebst die Morphixmauer an, und schon geht’s durch die Loopings! – Ach, und vergiss nicht das Glöckchen zu läuten.“ Miele landete leichtfüßig vor ihrer Freundin. „Jetzt bist du dran!“ Perla nahm Anlauf und wollte abheben aber stattdessen stolperte sie über ihre eigenen Füße und landete auf der Wiese. „Ich warte!“, schnaubte Griselda. Wie sehr sie es auch versuchte, Perla schaffte es nicht vom Boden los zu kommen. Die Verzweiflung trieb ihr die Tränen in die Augen: „Layla, Tecna, lasst mich durchfallen. Ich schaff's nicht.“ Kimbee Platzte der Geduldsfaden. Sie riss sich aus Amores Umklammerung und raste auf Perla zu: „Mal ehrlich! Wenn du gleich aufgibst hast du wohl noch immer nichts von mir gelernt! Du brauchst also keine Elfe. Du willst ja sowieso aufgeben. Da kann ich genau so gut ins Elfendorf zurück gehen und auf das Ende warten. – Und da du keine Fee bist, wird sich unser Herzband auch auflösen!“ die Kleine war mehr als wütend, und das traf Perla tief. „Kimmy! NEIN! Ich... Ich werde nicht aufgaben. Ich, wir... wir werden das Elfendorf retten! Es wird kein Ende geben!“, schrie die Fee auf. „Ach?“ Kimbee drehte sich um. „Deine Stimmungsschwankungen gehen mir auf die Nerven. Wie willst du bitte die Welt retten wenn du dir selbst nicht vertraust? Und wie soll aus dir eine gute Teamkämpferin werden, wenn du deiner eigenen Elfe nicht vertrauen kannst?“ – Kimbee wurde aus der Luft gerissen. Perla umklammerte sie fest: „Oh Kimbee, natürlich Vertraue ich dir! Du hast vollkommen Recht, ich muss eine bessere Fee werden, ich muss mehr Vertrauen in mich selbst finden. Aber wenn ich dir eines versichern kann, dann ist es, dass ich dir vertraue. Du hast Recht. Du hattest immer Recht. Ich bin eine Fee. Aber ich bin nicht irgendeine Fee. Ich bin deine Herbandfee. Und was immer auch passiert, ich werde dir helfen. Ich werde Alles tun damit ihr Elfen in Frieden leben könnt. Ich vertraue dir.“ Alle Elfen waren ergriffen. Wie aus heiterem Himmel erschien auf Perlas Brust eine silberne Brosche: Drei Kreise, in deren Mitte ein kristallernes Herz prangte. „Dein Charmix!“, rief Tecna. „Siehst du kleines, eine Wahre Fee gibt niemals auf!“, jubelte Layla. „Und nun FLIEGEN sie endlich, Miss Perla!“ Ihre Flügel schimmerten und sie Fühlte sich bereit. Die Kurve ging gut, auch die Morpixwand konnte sie auflösen. Aber dann machte sie einen fatalen Fehler und sah weiter auf den Horizont hinaus als der Parkkur ging. Da war ein Luftschiff von der Roten Fontäne. Es steuerte auf sie zu. Während sie es beobachtete, vergaß sie ihre Konzentration, blieb mit dem Fuß im dritten Looping Ring hängen und Stürzte ab.

Für einen kurzen Augenblick wusste Perla nicht wo sie war. Dann hörte sie Jubelrufe von allen Seiten. Sie lag im Sand, wieder in den Sachen, die Miele ihr auf Lynphea geschenkt hatte. „Du bist geflogen!“ „Du hast dich verwandelt!“ „Jippie! Perli Ali Batoo! Ali Batoo!“ „Du hast dich Verwandelt!“ „Du bist jetzt eine richtige Fee!“ – Miele reichte ihrer Freundin die Hand. „Herzlichen Glückwunsch!“, alle umarmten sie. „Zur Feier des Tages“, verkündete Stella „gehen wir jetzt Shoppen. Du hast es dir verdient.“ „Aber?!?“ Perla war verwirrt. „Ich bin doch abgestürzt!“ Kimmy schmiegte sich an ihre Herzbandfee: „Das ist doch egal, das wichtigste ist, dass du es probiert hast! Du bist geflogen.“ „Und zur Feier dieser großen Sache gehen wir jetzt nach Magix! Auf auf zum Shopping!“, freue Chatta sich. „Ich fürchte, daraus wird heute nichts, Prinzessinnen.“ Brandon stand vor dem Tor und deutete auf das Raumschiff. „Perla muss mitkommen. Anordnung von Professor Saladin.“ Griselda erschien zwischen den Feen und dem Luftschiff. „Gut, so sei es. Aber bringen sie sie Pünktlich um Sechs Uhr wieder hier her! Dann werden die Testergebnisse bekannt gegeben.“


Sonntag, 26. Januar 2014

10. Kapitel

Die Entführung

Sky schlief. Er schnarchte nicht, sein Atem ging ruhig, alles schien normal. Trotzdem konnte Bloom nicht schlafen. Etwas hielt sie hell wach. Es war nicht das Mondlicht, das durch die Organzagardine schimmerte, auch nicht das zirpen der Glimmergrillen, die es auf Eraklyon eigentlich immer gab. Bloom beschlich eine Angst, die sie sich nicht erklären konnte. Die Fee des Drachenfeuers fühlte sich verfolgt und doch verlassen. Da war ein in ihrem Magen. – Nicht vor Hunger, sondern vor Sorge. – Etwas stimmte nicht. Sie ließ ihren Blick zum gefühlt hundertsten mal durch den Raum schweifen. „Sky?“, flüsterte sie und Stupste ihren Verlobten an. Der drehte sich nur auf die andere Seite. „Wenn ich Stella jetzt anrufe, nur weil ich nicht schlafen kann, dann reißt sie mir den Kopf ab! – Niemand stört ihren Schönheitsschlaf, es sei denn es handelt sich um einen äußersten Notfall.“ Den letzten Satz betonte sie mit Stellas Stimme und musste kichern. „Flora würde ran gehen. Aber ich kann doch Miele nicht wecken. – Tecna ist immer erreichbar. Aber sie wird mir bloß erklären dass meine 'Angst irrational ist'. – Layla hat sowieso einen viel zu leichten Schlaf. Ich will Piff nicht erschrecken... und ihr nicht zu viel Arbeit machen. – Musa... Schläft sowieso mit Kopfhörern. Seit der Sache mit dem Alptraum-Monster. “

Plötzlich sah sie etwas: Ein Schatten kletterte an der Wand entlang. Gefühl hatte sie nicht getäuscht. Negative Energie breitete sich aus. „Sky! Sky!“, flüsterte sie panisch. Da legte sich eine Knochige Schwarze Schattenhand über den Mund der Prinzessin. Bloom wollte im Hilfe schreien, aber der Schatten verschluckte jeden ihrer Töne. Sie versuchte sich zu wehten, aber der Schatten hatte sie im Griff, verschluckte sie beinahe. „Jetzt hör gut zu, Hüterin der Drachenflamme: Du wirst zurückholen was mir gehört. Jedes Mittel ist recht.“ , zischte jemand. Bloom konnte nicht ausmachen woher die Stimme kam, denn sie befand sich in vollkommener Dunkelheit. Etwas griff in ihre Brust hinein, der Druck hinderte sie am Atmen. Langsam schwand ihre Sehkraft, so dass sie ihre eigenen Füße erst nur noch vernebelt und dann gar nicht mehr sah. Der Rauchgeruch um sie wurde immer beißender, bis sie das Gefühl hatte, ihre Riechnerven wären abgestorben. Sehr leise, Meilen weit weg hörte sie eine sanfte Melodie. „Musa... Die Winx...“ dachte sie, bevor auch ihr Gehör sie verließ.

Die Elfen tummelten sich auf Perlas Bett. „Es ist wirklich schön zu sehen, dass du Fortschritte machst, kleines!“, lobte Tune sie. „Aber“, Chatta musste sich und die schlafende Piff aus einem mintgrünem Kleid hervor buddeln, das gerade noch über den Köpfen der Elfen geschwebt war. Einige andere von Perlas und auch Stellas Kreationen flatterten im Kreis durch das geräumige Zimmer. „Vielleicht wäre es ja langsam an der Zeit, eine Kreativpause einzulegen?“ schlug die kleine Quasselstrippe vor. „Ich habe Stella versprochen zu helfen!“ protestierte Perla. „Irgendwann schaffe ich das mit dem perfekten Ballkleid auch noch!“ Lockette räusperte sich und wagte einen besorgten Blick auf die Uhr. „Wenn du nicht alle von Stellas Entwürfen zum dritten mal anprobiert, und deine eigenen Ideen in dem Durcheinander verloren hättest, wärst du wahrscheinlich längst fertig!“, gab Kimbee zu bedenken. Wie üblich musste ihre Herzbandfee sich eingestehen, dass die grünhaarige Elfe Recht hatte. Irgendwie hatte Perla dabei vollkommen vergessen, sich auf die noch im Raum schwebenden Kleider zu konzentrieren. Der Kreisel aus bunten Stoffen wirbelte immer schneller um sie herum, bis sie kein Kleid mehr greifen konnte und schließlich die Kontrolle verlor.

„HILFE!“, riefen die Elfen im Chor, „Stoppt den Kleider Tornado!“, fügte Chatta hinzu. „Piffi no ba- vistiti ma!“ Die jüngste von ihnen begann zu vor Angst zu weinen. „Ich – ich bin sicher – ich … ich bekomme das unter Kontrolle! Irgendwie.“, stammelte Perla unbeholfen und fuchtelte dabei mit den Armen, was den Wirbel nur noch schlimmer machte. Schlussendlich kniete die junge Fee hilflos im Auge des Tornados und schrie hilflos: „Stella! Flora! Helft mir! Tecna! Mach das es aufhört! Layla! Piff braucht dich! – Oh rette doch jemand die Elfen! HELFT MIR!“ Ratlos vergrub Perla das Gesicht in ihren Händen. „Chiuso!“, rief da eine Stimme so süß wie Honig mit der Kraft von tausend tosenden Wasserfällen. „Aber natürlich!“ jetzt war es auch Perla wieder eingefallen: „'Chiuso'. Das war das Wort.“ Der Wirbelsturm hatte aufgehört. Einige der Elfen atmeten auf. Piff weinte noch immer, und Digit schüttelte sich vorwurfsvoll: „Noch ein klein Bisschen schneller und du hättest Elfengelee aus uns gemacht!“ Perla blickte auf: Musa stand mit verschränkten Armen vor ihr. „Entschuldige.“, flüsterte die Schülerin betroffen. Der strenge Blick der Winx Fee schweifte durch das Zimmer. „Sei bitte nicht Böse!“, flehte Amore sie an. „Perli wollte nur helfen!“, verteidigte Kimbee ihre Fee. Musa Musterte sie: „Seht euch dieses Chaos an! Das nennt ihr Hilfe?“ Kimmy rümpfte die Nase. Musas Ton gefiel ihr gar nicht. Die Fee der Musik räusperte sich und schenkte den Elfen einen Entschuldigenden Blick. „Ich glaube es ist besser,“ seufzte Musa „Wenn du vorerst nur noch unter Aufsicht zauberst. – Wenn du jemandem helfen willst, dann geh zu Knut und wisch die Flure mit ihm. Vielleicht baut das deine überschüssige Energie ab.“ Perla liebte Musas Stimme, auch wenn sie nur distanziert mit ihr Sprach. Aus einem Grund, den sie sich nicht erklären konnte, klang sie immer nach Geborgenheit. Nach einem Zuhause. „Was starrst du so?“, fuhr Musa sie plötzlich an. „Lauf schon. Ich werde wohl dieses Chaos hier aufräumen müssen.“ Perla Nickte und sprang auf die Füße, während die Elfen nur verwirrte Blicke austauschen konnten. Sie hatten es alle gesehen. Das Glitzern war wieder in Perlas Augen zurückgekehrt. Kimbee konnte das Magische Licht ihrer Fee sehen. „Oh Musa!“, Amore schüttelte den Kopf. „Wenn du schweigst, schadest du dir nur selbst.“ „Du weißt dass die Trauer in der Stille nur lauter werden kann.“,Tune zog ihre Freundinnen aus dem Raum.
Die Karawane von Elfen knallte in Perlas Schulter, keine von ihnen konnte sich erklären, warum sie wie angewurzelt im Wohnzimmer stand.

Seine Augen durchbohrten das Mädchen wie Schwerter, sein Blick war schärfer als Damians Klinge. Er war tatsächlich hier. In Magix. Er hatte es geschafft. All die Jahre hatte Perla es gewusst. Nicht fantasiert oder geträumt. Sie hatte es im Herzen gespürt. Und ihr Herz hatte recht gehabt. Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert. Er könnte alles und jeden bekämpfen, wenn man ihn reizte. Ein Schauer aus Eis lief Perlas Rücken hinunter. Hatte er sie erkannt? Kopfschüttelnd stellte sich Musa neben Perla. „Ich fürchte ich werde jetzt eine ziemlich lange Weile beschäftigt sein. Wenn's dir nichts aus macht, wäre ich jetzt doch lieber allein.“ Riven schnaubte und nickte. „Das kommt davon, wenn man nutzlose kleine Mädchen bei sich aufnimmt.“, sagte er im hinausgehen.

Nutzloses Kleines Mädchen.“ , dieser Satz hallte in Perla immer wieder. Sie fühlte sich wie ausgehöhlt. Das Echo hörte nicht auf. Sie sprintete aus der Tür, so als wollte sie Riven hinterher rennen und ihm ins Gesicht schreien. Das hatte sie noch nie bedacht: was wenn er sie in Magix sah? Würde er es verstehen? Würde er glauben, dass sie mehr ist? Nein. „Nutzloses Kleines Mädchen.“ Sie hielt die Luft an und rannte weiter. „Nutzloses Kleines Mädchen.“ ,die Elfen rasten hinter ihr her. Die arme kleine Piff konnte sich kaum noch an Chattas Zopf halten. „Nutzloses Kleines Mädchen.“ , Perla stolperte gegen etwas, was sie wegen der Tränenschleier vor ihren Augen nicht erkennen konnte. „Nutzloses Kleines Mädchen“,. sie blickte zu dem Oger auf, der hinter seinem umgerämpelten Putzwagen stand. „Hey, sei lieber vorsichtig Kleine Fee. Du könntest dich verletzen!“, sagte der sanftmütige Riese und half ihr auf. „Was hast du denn?“, fragte er besorgt. „Wissen wir nicht genau!“, antwortete Chatta. „Aber es ist Ernst.“ – Musa erschien aus dem Nichts hinter Knut und erklärte: „Sie wird dir helfen Die Treppen zu polieren. Hoffentlich beruhigt sie das. Keiner weiß warum sie sich so verhält.“ Knut zuckte mit den Schultern und Musa war verschwunden. „Sie hat auch nicht gerade die beste Laune.“, schnaubte Chatta. Perla ließ sich einen Schrubber, ein Putztuch und einen Eimer voll Seifenwasser geben und begann die Große Treppe zu schrubben. „Nutzloses Kleines Mädchen.“ dachte sie bei jeder Stufe. Sie schrubbte und schrubbte, jedes Mal so lange, bis sie ihr eigenes verweintes Spiegelbild in den Stufen sah. Nach einer Weile traute Kimbee sich endlich etwas zu sagen: „Perli? Du musst dich nicht so verausgaben. Es war nicht deine Schuld. Mach doch mal eine Pause. Rede mit uns. Wir wollen helfen.“ Ihre Herzbandfee schüttelte den Kopf, aber als sie bemerkte wie Chatta und Piff Grimassen in die blankpolierten Stufen schnitten, musste sie doch lächeln. Lange hielt das aber nicht vor. „Nutzloses Kleines Mädchen.“ „Ich kann nicht mal mit meinen Zauberkräften umgehen. Überall richte ich Chaos an. Ich hätte nicht herkommen dürfen. Egal was ich tue, es ist falsch.“, murmelte sie und schrubbte und polierte, bis ihre Hände rot wurden. Irgendwann wurde sie müde, die Dunkelheit ihrer Gedanken hatte sie eingeholt.

Nanu, Amore? Was geht hier vor sich?“, staunte Stella ungläubig, als ihre Schülerin umringt von den Elfen auf dem Boden sah. Perla hatte sich vor Erschöpfung zusammengekauert und weinte ohne ein Geräusch von sich zu geben. „Wir wissen es nicht!“, klagte die Elfe hilflos. „Etwas geht in ihr vor. Sie ist ganz wo anders, nicht wirklich hier. Aber ich kann nicht sagen was ihr Fehlt.“ „Und ich kann nicht sagen wo sie ist!“, rief Lockette alarmiert. „Sie hat etwa drei Stunden kein Wort mehr gesagt.“, fügte Digit besorgt hinzu. „Tune, wo steckt denn Musa? Sie sollte doch auf die Kleine aufpassen!“, Tecna verstand die Welt nicht mehr. „Sonst ist sie doch immer die Verantwortungsbewusste.“ „Sie wollte Allein sein.“, seufzte Tune beleidigt. Layla hob Piff auf und drückte sie. „Warum habt ihr denn nicht Miss Faragonda geholt? Oder Grisela?“, wollte sie wissen. „Wir mussten doch bei ihr bleiben!“, Kimmy klang verzweifelt. Tecna ließ ihren Scanner über die Elfen und Perla gleiten. „Was soll das denn jetzt bringen?“, zischte Stella. Miele und Flora eilten in die Halle. „Was ist denn hier passiert Mädels?“ – die Fee der Natur schlug beide Hände über dem Kopf zusammen und ihre kleine Schwester setzte sich auf die Stufen neben ihre Freundin: „Hey Perla? Ich bin's, Miele. Willst du mir verraten was los ist?“, sie nahm den Schrubber aus Perlas verkrampfter Hand. Doch ihre Freundin schüttelte nur den Kopf. „He, sehr ihr das?“, wisperte Digit den andern zu: „Sie ist wieder da!“, freute sich Kimbee leise. „Da hast du dich aber überanstrengt. Wie wär's wenn wir erst mal rauf gehen und Tee trinken?“, schlug Miele lächelnd vor. Perla nickte, aber sie war so kraftlos, dass Layla sie nach oben tragen musste.

MUSA!!!“, Stella marschierte durch die Einganstür. Sie war wütend. Sehr wütend. Amore versuchte sie zu besänftigen, aber nichts half. „Du weißt doch, dass es ihr auch nicht besonders gut geht, Stella. Sei vorsichtig, ich meine, überlege dir was du sagen willst. Ich kann verstehen dass du dir sorgen machst, das tun wir auch! Aber bitte, verliere jetzt nicht den Kopf.“ Tecna öffnete die Tür zu ihrem und Musas Zimmer und ließ Stella herein. „Musa wir müssen reden.“ begann Tecna. Sie machte eine kleine Pause und überlegte was sie weiter sagen sollte: „Es ist ja in Ordnung wenn du eine Pause brauchst. Wir haben alle Zutaten die Miele brauchte gefunden. Morgen können wir ausprobieren ob das Heilelexir das sie mischen wollte dem Baum des Lebens helfen kann. – Aber trozdem,“ Tecna machte nur eine kleine Pause um Luft zu holen, aber Stella konnte sich nicht mehr zurück halten: „Genau. Es ist vollkommen in Ordnung, uns alleine in den Sumpf gehen zu lassen. Das letzte was wir brauchen können ist eine kollabierte Fee. – Oh, warte... du hattest doch nur EINE Aufgabe! Ein bisschen auf Perla aufpassen. War das so schwer? Ein Auge auf eine kleine Fee zu haben?“ Die Fee der Sonne und des Mondes wurde immer wütender. Amore spürte, dass ihre Herzbandfee gleich etwas sagen würde, dass sie bereuen würde. „Du, Musa hast keine Ahnung was Verantwortung ist. Vielleicht bist du die mit den besten Schulnoten, und eine gute Kämpferin bist du auch. Aber was Perla braucht ist eine jemand der sich um sie kümmert. Nein, den Job kann man nicht auf die Elfen abwälzen. Sie sind wie Kinder. Unsere Kinder. – Aber woher solltest du schon wissen wie man eine gute Mutter ist?“
Musas Augen füllten sich mit Tränen. Sie zitterte vor Wut und schrie: „Sei still du verzogenes Prinzesschen! Du hast wohl nichts besseres zu tun als 'Dein kleines Mädchen' genau so verzogen und Hochnäsig zu machen wie du es bist! – Du wurdest ein leben lang bedient und hast kein recht so etwas zu sagen.“ Ein Kissen traf Stella mitten ins Gesicht. Das nächste beförderte Amore auf den Boden. Digit und Tune halfen ihr sogleich auf. „ES REICHT!“, brüllte Tune mitten in den Raum. Sofort kam Layla herein gerannt, um zu sehen, was vor sich ging.
Tecna?!? Was ist hier los?“ „Tune hat recht, los raus mit dir Stella. Ihr müsst euch beide mal wieder beruhigen.“ Etwas sinnvolleres konnte die Fee der Technologie gerade nicht sagen. Selten war es vorgekommen, das eine Situation ihr über den Kopf wuchs. Layla führte Stella und die Elfen ins Wohnzimmer. Tecna schloss die Tür hinter ihnen.
Egal was passiert ist, denk drüber nach.“ – es klang nicht wie ein Vorwurf, sondern wie ein Rat, den die Prinzessin von Andros ihrer Freundin gab. „Ich gehe unten noch ein Stündchen Tiernieren. Wenn ihr möchtet, könnt ihr Elfen gern bei Perla bleiben.“

Miele und Flora saßen neben Perla auf dem Bett. Das erste, was Stella als auffiel als sie ihr Zimmer betrat, war die Ordnung. So hatte es hier ewig nicht mehr ausgesehen. Alle Kleider hingen aufgereiht an der Wand mit dem Spiegel und am Treppenaufgang. „Musa hat gute Arbeit geleistet.“, lächelte Perla. „Ich hatte schon Angst du würdest wütend werden, wenn du das Chaos siehst, was ich hier angerichtet hatte.“ Stella schluckte. „Ich? Wütend? Nicht doch. Da werden wir Zwei und wohl noch bei Musa bedanken müssen.“ Perla kicherte:“Oh ja, sie hat mich gerettet. Ausversehen habe ich beim zaubern einen Tornado ausgelöst, der den Elfen beinahe zum Verhängnis geworden wäre.“ sie ließ den Blick über die Kleinen schweifen: „Seid ihr mir denn noch böse?“ „Wie könnten wir?“, antwortete Kimbee und schmiegte sich an ihre Herzbandfee. „Natürlich nicht. Dazu gibt es doch gar keinen Grund. Im nach hinein betrachtet war die Sache doch ganz Spaßig, oder Piff?“, grinste Chatta. „Piffi ba too no ba ababata boo!“ „Ich auch nicht.“, pflichtete Digit ihnen bei. „Es gibt keinen Grund. Unfälle passieren.“, nickte Lockette. „Ganz genau, du wirst es lernen.“, bejahte Tune. „Außerdem meintest du es gut.“ Amore hatte ihre Meinung nicht geändert. „Danke ihr Süßen! – Ich weiß wirklich nicht was danach in mich gefahren ist.“ – Perla wusste, dass es nicht richtig war zu lügen, aber sie Wollte die Winx nicht verärgern. So wie es aussah war Riven ihr Freund. – Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken, und Miele drückte ihre Hand. „Das wird schon werden, Perla. Immerhin lernst du langsam wirklich wie man Zaubert.“, Zwinkerte sie. „Ich muss los, noch ein mal nach meinem Elixir für den Baum sehen.“ Flora zog behutsam die Decke über Perla: „Ich gehe mit ihr mit, und ihr ruht euch aus. Bis morgen früh meine fleißigen Zauberwesen.“
Ohne dem etwas hinzuzufügen, löschte Stella das Licht. Amore schmiegte sich an sie und half ihr einzuschlafen.


Die Kristalle waren schwarz. Noch dunkler als beim letzten mal. Wie konnte sich in zwei Stunden so viel verändert haben? Die Melodie war noch da. Aber etwas neues hatte sich darunter gemischt. Eine neue Stimme? Hoheitlich, entschlossen, jung... voller Selbstbewusstsein und Hoffnung. „Die Winx Werden mich retten!“ „Prinzessin Bloom?“ Perla hatte ihre Stimme zwar noch nie gehört, aber sie war sich sicher, das musste die Hüterin der Drachenflamme sein. „Die Winx Werden mich retten!“ „Wo seid ihr, eure Hoheit? Prinzessin Bloom?“ Sie versuchte der Stimme zu Folgen, doch Plötzlich begann das Labyrinth um sie herum einzustürzen. Schwarze Kristalle fielen in ihren Weg.„Die Winx Werden mich retten!“ Perla rannte. „Die Winx Werden mich retten!“ sie war nah dran, konnte die Stimme laut und deutlich hören, aber sie sah die Prinzessin von Domino nirgends. Ein riesiger Kristall fiel herunter und verfehlte Perla knapp. Jetzt gab es keinen Durchgang mehr für sie. „Ich muss ihr Helfen! Ich komme Prinzessin Bloom! Ich werde euch finden! Prinzessin Bloom!“ „Die Winx Werden mich retten!“ – Blooms Stimme wurde immer leiser. Ein Gewirr neuer Stimmen mischte sich unter sie und die Melodie, die Perla immer im Labyrint hören konnte.

Perla, liebes!“ , „Perli!“ „Werd wach kleines!“ "Was hat sie nur?" „Perla!“ 

Die Leserfrage ist kurz und bündig, ich möchte eure Theorie hören:

Was geht hier vor?  

[In Eigener Sache] Eine Öffentliche Enschuldigung!

Halli Hallo ihr lieben!

Es tut mir schrecklich leid, dass ich ewig nichts mehr von mir habe hören lassen.
Endlich geht’s weiter.

Nach dem mein Computer, wegen einem von meinen Dummen Fehlern die komplette Geschichte gefressen hatte, und ich zu beschäftigt mit der Uni und anderen Sorgen war um sie wieder abzutippen, hatte ich eine ziemlich miese Phase, in der ich mich und alle um mich herum extrem fertig gemacht habe.
Das nicht zuletzt wegen Heart of Magix.

Ich hoffe ihr verzeiht mir noch mal, GermanSirenix und Honeymuffin?
Zwischen uns kam es in der Zeit zu einer Kette von Missverständnissen, die sogar dazu geführt hatten, dass GermanSirenix zwischenzeitlich gar keinen Bock mehr auf mich hatte. (Kann ich verstehen, ich hatte nämlich auch keinen.)


Ich kann eine Hysterische Kuh sein, ich weiß.
Aber ich liebe euch trotzdem. 



Ganz lieben Dank an alle die weiter hier vorbeigeschaut und Kommentare hinterlassen haben um mir Feuer unterm' Hintern zu geben! Es freut mich zu lesen das Ihr die Geschichte so sehr mögt und unbedingt weiter lesen möchtet.
Bitte habt in Zukunft weiterhin Geduld mit mir. es kommen noch Kapitel. Langsamer als ich ursprünglich vor hatte, aber sie kommen! :)

Vielleicht schafft es Perla ja mit der Hilfe ihrer Freunde, weniger Chaotisch zu sein als ich.
Lest selbst in

Montag, 16. Dezember 2013

9. Türchen



Der Pinsel

Nervös lief Damian hin und her. Warum wollte Saladin ihn jetzt sehen? Er war so wütend – Auf sich und auf Perla. – aber das war jetzt nebensächlich. Würde er Ärger bekommen, weil er sein Schwert an Brandon zurückgegeben hatte? Sah mein das als Verweigerung? Konnte man ohne Schwert kein Held werden? Der Zauberer erschien. „Bist du dir sicher, dass du kein Schwert möchtest?“ Er lächelte und zog Helias Zeichenblock aus seiner Kutte hervor. „Jeder Held hat seine eigene Waffe. Deswegen nennen wir sie ja auch Spezialisten. Sieh her -“, der Alte winkte Damian zu sich. „Deine Bilder hier, die sind doch etwas besonderes, findest du nicht?“ „Ich weiß immer noch nicht wie ich das gemacht habe.“, gab der Junge zu und nahm endlich die Hände aus den Hosentaschen. „Timmy ist begeistert von deiner Karte. Weißt du wie du die gemacht hast?“, fragte Saladin geduldig. „In unserem Buch gab es viele Geschichten von Magix. Jedes Mal wenn ich sie gehört habe, habe ich gezeichnet.“ Damian erinnerte sich an das kleine Licht, dass ihm in der Dunkelheit gerade genug licht gab um seine Zeichnung und die begeisterten Augen seiner Schwester im bett neben ihm zu sehen. „Magix.“, flüsterte er überzeugt. Saladin Nickte. Er deutete auf die große Waage in der Mitte des Raumes. „Was denkst du ist das Gegengewicht zur magischen Dimension, Junge?“ Damian stutzte. „Das Magische Universum gleicht sich doch selbst aus? Das Gegengewicht zum Goldenen Königreich ist Omega. Magix hält die beiden in der Schwebe. Das Universum ist ausgeglichen, gut und böse zugleich.“ wieder nickte der Zauberer. Er stellte eine Figur auf die Waage, und ein Loch tat sich im Boden auf. Es gab den Blick auf eine lange steile Treppe frei. „Komm mit.“, forderte Saladin. Damian gehorchte.

Nach einem kleinen Marsch standen sie in einer Halle, deren Decke sehr niedrig war. „Athena? Bist du da?“ rief Saladin. „ Zu Diensten!“, die Stimme ließ vermuten, dass Athena eine Elfe war. „Bring mir bitte den Kristallpinsel.“ Saladin drehte sich zu Damian um: „Sie lebt ewig hier. Sie weiß am besten wo alles ist. Seit es diesen Ort gibt, beschützt sie ihn. Sie ist sein Gegenpol.“, erklärte er. – Dafür, dass die Elfe schon ewig an diesem Ort lebte, sah sie sehr jung aus, fand Damian. Ie überreichte dem Zauberer eine lange, mit Gold verzierte Röhre. Er öffnete das Ding, und übergab Damian den Inhalt: einen Pinsel aus Kristall. – Solche Kristalle hatte der Junge schon mal gesehen. „Im Labyrinth!“, dachte er laut. „Dieser Pinsel wurde von den Ältesten gefertigt, um eine Prophezeiung zu erfüllen. Er ist die ideale Waffe für dich. – Üb mit dem Schwert trotzdem weiter.“ Damian starrte auf den Pinsel in seiner Hand. „Welche Prophezeiung?“, fragte er, beinahe vorsichtig. „Die vom Herzen.“ entgegnete der Alte, als wäre es nicht wichtig. „Welchem Herzen?“, wollte Damian wissen. Er kannte diese Geschichte nicht, aber sie schien mehr als wichtig zu sein.Dennoch wechselte Saladin Abrupt das Thema: „Nun zu dem Pinsel: er ist wertvoll. Sehr sogar. Nur du weißt wie man ihn gebraucht. Aber du kannst das nur ein Mal tun. So steht es geschrieben.“ Als er merkte, dass der Junge ihn nicht verstand, seufze Saladin. „Geh ins Magische Archiv.“, befahl er dem Jungen. „Wo ist das?“ – Der alte Mann stöhnte. „Ja weißt du denn gar nichts? – Es ist in Alfeea du Dummkopf!“ Damian biss sich auf die Lippe. „Geh zu Concorda, und frag sie nach der Goldenen Geschichte. Vielleicht hat sie sie noch.“, kommandierte Athena. „Aber.“, Damian wollte jetzt nicht nach Alfeea. Aber er musste erfahren was es mit diese Pinsel auf sich hatte. Woher wusste Saladin wer Damian war, wenn der es nicht einmal selbst genau wusste? Was hatte er mit dieser Prophezeiung zu tun? Und seit wann brauchte ein Planet ein Herz? „Nimm den Tunnel!“ Athena deutete auf ein Loch in der Wand. Du kommst im Keller raus. Das Archiv findest du ganz leicht. Es ist im Erdgeschoss, gegenüber vom Spiegel. „Spiegel“ dachte Damian. Dieses Universum war voll davon. Er hatte sich noch nie so oft selbst gesehen wie nach seiner Ankunft in Magix.

Das Tunnelsystem kannte er aus einigen Geschichten. Es dauerte nicht lang, bis er im Keller der Feenschule stand. Jetzt war der Junge selbst überrascht wie gut er Magix aus Geschichten kannte, und wie genau seine Karten – die er alle im Gedächtnis bewahren konnte – tatsächlich waren. Er verließ den Keller der Feenschule. Hier drin kannte er sich nicht wirklich aus. Er wusste nur, wo er jetzt nicht lang laufen wollte. Eine Weile irrte er über den Flur. Schließlich fand er den Spiegel, doch gegenüber war nichts. Eine leere Wand? Nein. Im Spiegel sah er einen Türknauf. Vorsichtig öffnete Damian die Tür.

„Wer ist da?“ , fragte die Stimme einer Elfe. „Concorda? Mein Name ist Damian – Athena schickt mich. – Ich bin auf der Suche nach der Goldenen Geschichte.“ Die Elfe kam von einem der vielen Podeste zu ihm geschwebt. Erst musterte sie den Jungen. „Du sagst Athena schickt dich?“, hakte sie nach. Damian nickte und zog den Pinsel hervor: „Den hat Saladin mir gegeben.“ Concorda schien überzeugt. „Die Goldene Geschichte. Ich werde sehen ob ich die finden kann.“, sie flog hinauf zu einen der Podeste. Sogleich waren einige geflügelte Tiere zur Stelle, die ihr halfen Bücher zur Seite zu räumen. Wie viele Bücher wohl in diesem Archiv standen? Wenn er Perla diesen Ort zeigen würde, dann bekäme niemand sie hier so schnell wieder raus. Immerhin liebte sie Geschichten. Wie viele Welten könnte man hier entdecken, wenn man eines der Bücher aufschlug? – Aber Perla hatte ja keine Zeit mehr, um sich zu amüsieren. Wahrscheinlich hatte sie nicht mal mehr Spaß daran die Bücher zu lesen. Wie auch, ohne das Funkeln in ihren Augen? Es war verschwunden, und tauchte viel zu selten wieder auf. Perla fing an einzusehen, dass Magix nicht das Wunderland war, für das sie es gehalten hatte. Auch wenn Damian das immer klar gewesen war, wünschte er sich nichts mehr, als unrecht gehabt zu haben. Er wünschte sich das Glück, das seine Schwester ihm versprochen hatte. Ihr Optimismus fehlte. Concorda hatte das Buch gefunden. „Hier Junge.“, die kleinen Tiere überreichten es ihm. „Seif vorsichtig damit. Es ist selten geworden, weißt du?“ Damian nickte und sah sich das Buch genau an. Concorda deutete auf den Pinsel: „Hast du ihn schon ausprobiert?“ Damian schüttelte verwundert den Kopf: „Saladin sagt, das geht nur ein Mal“ Die Elfe kicherte empört. „Dieser Greis kann wirklich nichts erklären.“ Sie nahm ihm den Pinsel ab. „Der Prophezeiung zur Folge kann man ihn nur ein Mal als Waffe benutzen. Aber als Magischer Pinsel funktioniert er in den Händen des richtigen Menschen immer.“ Concorda wedelte mit dem funkelnden Werkzeug. Das Seepferdchen gab es an Damian zurück. „Mach die Augen zu.“, forderte die Elfe. „Und dann zeichne. Zeichne etwas, was du in deinem Herzen siehst. Etwas was alle Glücklich machen kann, die es verdienen. – Um die Prophezeiung kümmern wir uns später.“ Damian schloss die Augen und hob den Pinsel in die Luft. Er dachte an Lynphea, den ersten Ort dieser Dimension, den er, Verrigo und Perla je gesehen hatten. Er dachte an Miele. An Blumen. Farbenfrohe, duftende Blumen. „Bravo!“ rief Concorda, nachdem der Junge den Pinsel wieder abgelegt hatte. Ein riesiger Blumenstrauß schwebte vor ihnen. Eine Blüte hübscher als die andere. „Neun.“, stellte die Elfe fest. „Eine für jede Winx. Eine für Miele, für meine Schwester und für ihre Elfe.“ Er hob den Pinsel noch ein mal an: „Die hier ist für dich.“, er lächelte und reichte Concorda eine blaue Glockenblume, die genau zu ihrem weiten Kleid und dem spitzen Hütchen passte. „Vielen dank, mein Junge. – Mit einem Naturtalent wie dir kann sich die Prophezeiung ja nur zum guten wenden.“, sie lächelte als sie bemerkte, dass ihm das Kompliment unangenehm war. „Du musst dich nicht schämen! Der Pinsel gehört in jedem Fall dir. Jetzt musst du nur noch jemanden finden, der die Geschichte lesen möchte.“

Mit dieser neuen Erkenntnis, dem Buch und dem Blumenstrauß verließ Damian das Archiv. Seine Schwester musste die Geschichte zu lesen bekommen. – Aber er hatte keine Lust sich mit ihr anzulegen. Perla war furchtbar wenn sie beleidigt war. Besonders wenn sie Unrecht hatte. Auf dem Flur zum Keller hörte Damian plötzlich ein tiefes Pfeifen. – Es wurde immer wieder von wütendem Gebrummel unterbrochen. Auf der Suche nach der Geräuschquelle stolperte Damian gegen etwas: Ein großer, gelber Oger stand dem Jungen gegenüber. Das Monster Grunzte. „Bleib weg von mir, ich... ich bin ein Spezialist!“, stieß Damian hervor und richtete den Kristallpinsel auf seinen Gegner. „Ach. Und ich bin ein wütender Hausmeister!“, lachte Knut. Er sah, dass der Junge angst vor ihm hatte. Der Oger reichte ihm eine Hand: „Also, ich heiße Knut, bin der Hausmeister, und ich hatte nicht vor jemandem weh zu tun. Ich tue nicht gern anderen weh.“ „Aber warum grummelst du dann so?“ , wollte Damian wissen. „Ich bin so ein Tolpatsch. Ich habe meinen Besen aus versehen zerdrückt. – Schon wieder.“ Damian hatte eine Idee: „Ich kann dir einen neuen Besen malen, wenn du mir einen Gefallen tust, und diese Sachen zu den Winx Feen bringst.“ Knut war einverstanden, und sah Damian dabei zu wie der seinen Teil des Tausches erfüllte. „Ich hab' den Besen so gezeichnet, dass du ihn nicht mehr zerdrücken kannst. Der Stiel ist aus Kristall. Den bekommt niemand kaputt.“ Beglückt über den Tausch machte sich der Hausmeister auf zur Wohnung der Winx. Damian ging durch die Tunnel zurück in die Rote Fontäne.

Egal was Musa auch tat, seit drei tagen konnte sie sie sich über nichts mehr freuen. Riven machte es nicht gerade besser. Seine Laune war – naja, Rivens Laune eben. Sie sah aus dem Fenster während sie auf ihrer Querflöte spielte. – Öffne nur dein Herz. – Warum fiel ihr das bloß so schwer? Hatte Perla etwas damit zu tun? Knut klopfte an die Eingangstür: „Hübsches Lied, Musa! Ich soll die hier abgeben.“ Er überreichte ihr den Blumenstrauß und das Buch. „Eine lecker duftende Blume für jede von euch. – Und das Buch ist für eure Schülerin.“ Musa nickte. „Ich gehe dann mal weiter“, verabschiedete sich Knut. „Mal sehen wie schnell sich die Eingangshalle mit so einem Kristallbesen fegen lässt. – Jetzt muss ich nicht alle fünf Minuten einen neuen holen.“ , freute er sich.

Musa gefielen die Blumen sehr. Jede von ihnen sah aus, als wäre sie etwas besonderes. Und an jeder hing ein kleiner Zettel. Auf dem, der an der Großen Orchidee festgebunden war, deren blüte von einer dunkelroten Mitte mit goldenen Pollen zu einem weißen Rand mit hellen rosa Sprenkeln verlief, stand ihr Name. Die Fee der Musik genoss dieses Geschenk einen Moment lang ganz für sich. Dann öffnete sie sie Tür zu Stellas Zimmer. Darin herrschte mehr Chaos als üblich. „Oh Musa! Wie gut, dass du vorbei kommst!“ Die Prinzessin klang verzweifelt: „Wir können uns einfach nicht entscheiden, was wir zu Blooms und Skys Ball Tragen sollen. – Möchtest du, dass unsere Kleider harmonieren, oder lieber, dass jede etwas ganz eigenes bekommt?“ – „Nie hat diese Schleife die richtige Größe!“, stöhnte Perla vor dem Spiegel: „Eigentlich muss ich Zugeben, dass ich gar keine Ahnung habe, was man zu so einem Ball trägt. Aber... nein, jetzt ist die Schleife zu klein. Außerdem ist das nicht die richtige Farbe für mich.“
Musa schien mehr als empört: „Stella, komm her!“ – Sie zog die Prinzessin aus ihrem Zimmer und schlug die Tür zu: „Wir haben im Moment wichtigere Sorgen als den Ball. Wenn wir uns nicht bald um den Baum des Lebens kümmern, kannst du vergessen dass du überhaupt ein Kleid gesucht hast.“, erinnerte sie vorwurfsvoll. „Und was ist mit Perla? Ich dachte sie soll hier etwas lernen! Das Schuljahr beginnt in weniger als fünf Tagen, und sie weiß nicht mals die Hälfte von dem, was im Einstellungstest gefragt ist.“ Stella war beleidigt: „Wer braucht schon diesen Test? Ich werde sie Sponsern, wenn sie kein Stipendium bekommt. – Eine Prinzessin kann auch spendabel sein. Du hingegen bist seit Tagen nichts als eine Spaßbremse. – Bevor sie fliegen kann, muss die kleine lernen sich zu amüsieren.“ Musa schüttelte den Kopf. „Erzieh' du sie ruhig zu einem verzogenem Prinzesschen. Wir werden ja sehen wie weit uns das noch bringt. Ich jedenfalls habe das Gefühl, dass sie überhaupt nichts lernen will! – Irgendwoher kommt mir das bekannt vor. Ich dachte, du wüsstest es inzwischen besser.“ , Musa wollte gehen, aber ihr fiel etwas ein. „Da liegt Fanpost für euch. Gib ihr das Buch, vielleicht ist ja doch noch nicht alle Hoffnung verloren.“

Kimbee freute sich riesig über ihre Blume. Sie war groß, weit, und hatte die selben Farben wie ihre Kleidung: es begann mit gelbem Blütensaub, wurde in der Mitte Orange, und zum Rand hin so knallig rot wie ihre Stiefel. Sie duftete wunderbar nach Wärme, Geborgenheit und einem bisschen wildem Wind. Dieser Duft lies die Elfe in ihren wohlverdienten Schlummer sinken. Perla betrachtete sie. Der Blumenduft im Zimmer machte sie glücklich, aber noch glücklicher war sie darüber, selbst so ein schönes Geschenk erhalten zu haben: Eine Tulpenähnliche Blume in den Farben eines Sommerlichen Sonnenuntergangs. Sie stellte ihre und Kimbees Blume behutsam in sie Vase auf Stellas Komode, in der bereits ihre gelbe Azalee thronte. Mit einem magischen Schnips hatte sie sich den bequemen Pyjama angezogen, und legte sich ins kuschelweiche Bett. „Danke, Brüderchen.“, dachte sie verträumt und blätterte ein wenig in der Goldenen Geschichte, bevor sie zufrieden einschlief. Scheinbar hatten beide heute etwas nützliches gelernt.

Na, Liebe Leser? 
Wie Gefällt euch Damians Überrachung? Was denkt ihr hat es mit der 'Prophezeigung' aufsich?

Samstag, 14. Dezember 2013

8. Türchen

Die schwarze Gabe

Kimbee freute sich so sehr über Perlas Fortschritt, dass sie kaum Schlaf finden konnte. In der Hoffnung doch noch einzuschlafen, hielt sie die Augen geschlossen. Die Elfe wälzte sich hin und her. Nichts half. – Hatte Stella etwa doch nicht alle Lichter ausgemacht? – Die Elfe öffnete die Augen und sag nichts als Dunkelheit. Kimbee musste sich irren. Alles war in Ordnung. Perla, Stella und Amore schliefen tief. Die Elfe des Selbstbewusstseins konnte es sich nicht leisten, morgen unausgeschlafen zu sein. Sie brauchte Hilfe von einer Expertin. Sie blinzelte noch ein Mal. Wieder war da dieses Funkeln. Kimbee brauchte Schlaf. Mit halb geschlossenen Augen flog sie zu Piff. Die kleine konnte Helfen. Das war schließlich ihre Zauberkraft.

„Ich glaube, du hast etwas verloren, Kleines!“, Layla war bereits putzmunter und hielt Kimbee auf ihrer Hand. Die Elfe sah ausgelaugt und immer noch müde aus. „Piffi addu Kimmi Boo!“, rief Piff hinter ihr verzweifelt. „Ich weiß, du hast dein bestes gegeben, aber....“, Kimbee gähnte. „Ich weiß nicht was es war. Irgendetwas hat mich heute Nacht nicht Schlafen lassen.“ Langsam wurde Perla wach. „Ich habe zwar geschlafen, aber das alles andere als gut. – Mann hatte ich einen Alptraum.“, auch sie sah erschöpft aus. „Vielleicht geht es von allein wieder weg, wenn wir vor dem Frühstück ein bisschen spazieren gehen?“, schlug Miele vor. Perla und Kimbee nickten. „Aber bitte sei pünktlich im Ballettsaal!“, mahnte die Prinzessin von Andros.

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Verrigo und Damian waren – wie es sich laut Brandon für echte Helden gehörte – schon sehr früh aufgestanden. Sie hatten gemeinsam den Drachenstall ausgemistet, die alte Dame gefüttert und gewaschen. (Gut, eigentlich hatte Damian die meiste Arbeit erledigt. Verrigo war pausenlos hin und her gerannt, um die verschiedensten Hilfsmittel zu besorgen, denn Damians Ausrüstung war ja bloß geliehen.) „So baut ihr eine Beziehung zu ihr auf.“ – Helia lächelte stolz. „Ich glaube sie mag uns!“ , bestätigte Verrigo. „Das ist schön. Sehr schön. Aber jetzt müssen wir los. Brandon hat noch etwas für deinen Bruder.“ Damian beendete seine Arbeit und sie gingen hinein.

„Einen Drachen hast du schon, jetzt kommt der nächste Schritt zum Heldendasein.“, verkündete Brandon feierlich und überreichte Damian einen silbernen Gegenstand. „Ein... Griff?“, stutzte Verrigo enttäuscht. „Drück mal auf den Knopf in der Mitte!“, schlug Timmy vor. Damian drückte also den großen grünen Knopf. Eine leuchtend grüne Klinge kam zum Vorschein. „Wow! Es ist ein Schwert!“, rief Verrigo freudig aus. „Nicht irgendein Schwert.“ – Die Jungs sagen es aufmerksam an. Die Klinge war lang und sichelförmig aber dafür sehr schmal. „Die Form ist optimal um es im Flug zu benutzen.“, erläuterte Timmy. „Du wirst es also wunderbar auf deinem Drachen mit einer Hand führen können.“ dann drehte er sich zu dem jüngeren: „Du bekommst natürlich auch etwas.“ Brandon nickte und überreichte ihm etwas rundes mit einem kürzerem Griff daran. Neugirieg drückte Verrigo auf den Amethystfarbenen Knopf in der Mitte, doch es erschien keine Klinge. „Geh raus damit.“, Timmy schien erleichtert. „Ich wusste dass du neugierige Nase sofort damit spielen wollen würdest. – Es ist eine Art Laserpistole. Erst musst du sie mit Sonnenlicht aufladen. Danach kannst du mit Lichtpunkten Schießen. Die sind eigentlich ungefährlich. Es sei denn du schießt auf Schatten aus dunkler Energie.“ – Verrigo interessierten die weiteren Erklärungen nicht wirklich: „Komm wir fliegen nach Alfeea! Wir müssen es Perla zeigen!“ begeistert hüpfte er auf und ab. „Wir haben ein Schwert!“ „Ich fliege euch hin.“, stimmte Helia Zu. „Eure Schwester braucht sowieso eine kleine Aufmunterung.“

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Beim Spazierengehen hatten Perla, Kimbee und Miele die Zeit ganz vergessen. Deshalb musste Perla die Strecke vom See bis in den Ballettsaal zurück rennen. Vollkommen außer Artem stieß sie auf der Treppe gegen Layla. „Deine Kondition ist schonaml nicht die beste.“, stellt die Fee prompt fest. „Tut mir leid... Wir... wir haben... wir waren....“, Die jüngere keuchte. „Die Elfen kommen gleich nach.“, brachte sie als einzigen ganzen Satz heraus. „Ist schon in Ordnung“, lachte Layla. „Die erste Übung hast du jetzt schon gemacht.“ Sie hielt eine kleine Kugel aus Licht auf der Hand. „Das hier soll ich dir von Stella geben.“ Layla pustete das Licht in Perlas Richtung, und die stand auf einmal in Ballettsachen da. „Jetzt bist du bereit für den Rest der Stunde.“ Perla war fasziniert. Das Outfit war wirklich hübsch und glitzerte wundervoll. Layla führte sie vor einen Spiegel. Tecna hatte bereits in der Halle gewartet. „Dann können wir ja anfangen.“, stellte sie gutmütig fest. Layla nickte: „Haken wir den Sprint ab.“ Perla war zu beschäftigt damit, sich im Spiegel zu bewundern. Stella hatte wirklich ein talent dafür, alles und jeden Zauberhaft aussehen zu lassen. Sogar Perlas Haare hatte sie bedacht. Ein rosa Haarreif mit einer Pinken Schleife in der Mitte hielt ihren Pony (Bis auf die eine freche Locke) aus ihrem Gesicht, und die Geflochtenen Zöpfe lagen an ihrem Hinterkopf ebenfalls in Schleifenform Zusammen. Ihr gestreiftes Oberteil war sehr Bequem. Silbern, genau wie ihre Strumpfhose, und rosa. – Passend zum Rock. Ihre Ballettschuhe waren einfach und Pink. 

 „Dieser Spiegel hat – wie die meisten Spiegel hat eine magische Eigenschaft.“ begann Tecna. „Wenn eine Fee ihm ihr Herz öffnet, schenkt er ihren Ballettschuhen neue magische Energie. – Ich will deine messen.“ Perla wusste, dass die Fee der Technologie keine Wiederworte duldete. – aber sie wusste Werder wie man Tanzte, noch wie sie sich öffnen sollte. Tecna machte ein Gerät startklar und stellte es auf den Boden. „Ich kann leider nicht Tanzen.“, es klang als wollte Perla sich für etwas entschuldigen obwohl sie daran keine Schuld hatte. „Ich zeige es dir.“, die Prinzessin von Andros reichte ihrer Schülerin die Hand. „Allerdings... geht das nicht ohne Musik! Wo bleibt Musa nur?“ Die Elfen kamen in die Halle geschwebt. Tune und Chatta trugen die schlafende Piff. Amore, Kimbee und Lockette schwebten ihnen hinterher. Auch Musa kam endlich in die Halle. Sie sah nicht wirklich glücklich aus. Layla und Tecna tauschten fragende Blicke aus. Keine Winx wusste was in letzter Zeit mit ihrer Freundin los war. „Da bist du ja!“, begrüßte Tecna sie. „Wie wär's wenn du uns ein bisschen fröhliche Musik spielst?“, schlug sie vor. „Du kannst mir helfen – wir müssen Perla erst ein Paar Tanzschritte zeigen.“, Layla gab sich Mühe die Fee der Musik mit einem lächeln aufzumuntern. „Gut.“, willigte sie ein, und lächelte müde zurück. „Das Lied der singenden Wale wird uns wie auf Wolken schweben lassen.“ – Musa schnipste, und der gesamte Saal wurde von einer Melodie erfüllt. Alle drei Winx tanzten graziös übers Parkett. Jede machte Perla die selbe Schrittfolge vor: „Links, rechts, Drehung, links.“, rief Layla jedes Mal. „Wenn du bereit bist, dich zu Öffnen, und dich der Magie des Spiegels hinzugeben, schleiß die Augen und Spring!“ erklärte Musa. Perla hatte sie noch nie so frei erlebt. Das Tanzen schien ihr und auch den anderen Winx wirklich Freude zu machen. „Jetzt bist du an der Reihe.“, Tecna stellte sich zu ihren Freundinnen und Perla hatte die Tanzfläche für sich.

„Links, rechts, Drehung, links. Links, rechts, Drehung, links.“, Sie konzentrierte sich auf die Bewegungen. Beim dritten mal Schloss sie die Augen. Die Melodie – Sie kam ihr so bekannt vor. Sanft und einladend, warm... trotzdem sah sie Das Labyrinth vor sich. Seine Kristalle waren schwarz geworden, und ein Schatten schlich herum. Genau wie in ihrem Traum. Perla fiel zu Boden. Layla stand sofort bei ihr: „Was ist Los?“ Perla schüttelte nur den Kopf. „Ich kann nicht.“, japste sie. „Der Schatten. Diese Melodie! Sie verfolgen mich... genau wie in meinem Alptraum.“ Musa schnipste und die Musik verstummte abrupt. „Das muss ich mir nicht gefallen lassen.“, sie klang wütend – irgendwie verletzt. Tune, Amore und Lockette folgten ihr so schnell sie konnten. Perla erschrak und begann zu weinen: „Ich wollte doch nicht... Musa. Warte!“ Layla half ihr auf. „Nimm das nicht persönlich.“, riet Digit. „Zur Zeit werden wir alle Nicht schlau aus ihr.“, seufzte Tecna betroffen. Die Elfen hatten einen Haufen gemütlicher Matratzen gezaubert, auf denen es sich alle bequem machen konnten. „Was hast du über deinen Alptraum gesagt?“ Piff setzte sich auf Perlas Kopf, Kimbee auf ihre Schulter. „Ich war im Labyrinth. Da war diese Melodie... genau wie beim ersten mal als wir wirklich im Labyrinth waren.“ Tecna schien zu verstehen: „Musas Mutter. Ihr Geist lebt im Goldenen Königreich. Daher die Melodie. – Aber was ist mit dem Schatten? Glaubst du die beiden haben etwas mit einander zu tun? „Ich weiß es ehrlich nicht.“, seufzte Perla. „Damian meinte, die Melodie könnte eine Falle sein. Aber der Schatten... er war nicht wirklich dort.“ Layla dachte einen Moment lang nach: „Manchmal stecken in unseren Träumen Botschaften. – und manchmal liegt gute Magie in dunkler verborgen.“ „Du meinst, wie in der schwarzen Gabe?“, schlussfolgerte Tecna. „Was ist denn die schwarze Gabe?“ , wollte ihre Schülerin wissen. „Sie wurde missbraucht.“, Laylas Stimme Zitterte. „Eigentlich war sie dazu da, ein Leben zu retten. – Mein Verlobter, Nabu, hätte sie gebraucht. Er hat Tir-Nan-Ogg und die Urfeen gerettet. Und ist dafür Gestorben.“ Sie machte eine Pause und schluckte ihre Tränen herunter. Alle Elfen kuschelten sich tröstend an sie. „Einer der Hexer des Schwarzen Kreises hat Nabus Chance zu leben für eine Blume verschwändet.“ „Wie hast du das bloß überstanden?“, bewunderte Perla sie, und legte trödtend ihre Hand auf Laylas. „Es war nicht leicht, um ein Haar hätte mich der Schatten meiner Trauer verschlungen. Aber meine Freundinnen haben mir geholfen wieder zu mir selbst zu finden.“ Die Prinzessin lächelte tapfer. Plötzlich bemerkte Tecna, dass sie wieder ihre normale Kleidung an hatte. „Die Stunde ist Vorbei.“, verkündete sie. Perla sprang auf und lief zur Tür. „Wo willst du denn so schnell hin?“, lachte Chatta. „Ich hole meine Bücher. Ich muss lernen wie man eine gute Fee wird.“, antwortete Perla entschlossen. – Damian und Verrigo durften nimels auch nur in die Nähe solcher dunkler Magie geraten. Egal wie, Perla musste ihre Brüder beschützen. Und dazu musste sie eine gute Fee werden. „Wir versuchen die Übung morgen früh noch ein Mal!“ rief Tecna ihr hinterher. „Vergiss nicht: Eine Fee gibt niemals auf!“, fügte Layla hinzu. Natürlich nicht. So stand es im Feencodex. Um jeden Preis würde Perla ihre Brüder verteidigen.

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Helia landete vor Alfeea und die Jungs liefen sofort in den Garten hinter der Schule. „Hey Miele!“, begrüßte Verrigo seine Freundin, die mit den Elfen zusammen gerade einen Picknickkorb auspackte. „Guck mal, was die Spezialisten mir geschenkt haben!“ Er legte deine Laserpistole auf die Picknickdecke. Das perfekte sonnige Plätzchen. „Gleich können wir sie ausprobieren!“ Helia lachte: „Ich habe sogar schon das perfekte Spiel dafür im Kopf.“

Perla hatte Damian wieder nicht bemerkt. Mit zwei offenen Büchern auf dem Arm lief sie eine Parkurstrecke auf und ab. „Was ist denn mit dir los, Perli?“, erkundigte sich ihr Bruder. „Ich lerne.“, antwortete sie knapp. „Das sehe ich.“ Damian war verwirrt. „Aber, willst du nicht lieber erst eines der Bücher zu Ende lesen, dann die Balanceübung machen, und danach das zweite Buch lesen?“, schlug er vor. Seine Schwester war gereizt: „So läuft das nicht, Damian! Denkst du etwa eine gute Fee zu sein ist einfach? Schnips und man fliegt? So ist es nicht! Ich muss noch sehr viel lernen. Der Baum des Lebens wird immer noch von dieser bösartigen Energie attackiert. Außerdem beginnt das neue Schuljahr in fünf Tagen, und ich kann mich Nichtmal verwandeln! Die anderen Feen werden mich auslachen. – Und, was noch viel schlimmer ist, wegen mir bekommt vielleicht nie eine von ihnen eine Herzbandelfe. Entschuldige, ich möchte ja bloß eine Dimension retten!“, fauchte sie ihn an. „Hör mal!“, maßregelte er sie bedächtig: „Du kannst eine Fee sein. Ganz sicher retten wir den Baum des Lebens. Du bist doch nicht ganz alleine!“ Sie hörte ihm überhaupt nicht richtig zu. Statt stehen zu bleiben lief sie immer schneller auf und ab. Verrigo und Miele kamen zu ihnen: „Hey, Perla! Möchtet ihr nicht mit uns spielen?“, fragte Miele. „Guck mal, ich habe eine Laserpistole! Wir können Lichtpunktvolleyball am See spielen!“, schlug Verrigo begeistert vor. Perla schüttelte den Kopf: „Ich habe keine Zeit zu spielen!“, wies sie ihn bestimmt ab. „Aber es wäre doch unfair, wenn Miele ganz allein gegen Helia und mich spielen müsste!“, schmollte Verrigo. „Es geht nicht Verrigo. Ihr Spezialisten könnt euch gerne Vergnügen, aber ich muss lernen, wie man eine Verantwortungsbewusste, starke, magische Fee wird!“ – Beleidigt machte Verrigo kehrt. „Lass sie Üben. Vielleicht hat sie ja später Lust.“, munterte Miele ihn auf. „Wie Währ's wenn wir ein bisschen warten, und während dessen probiert su meinen Obstsalat? Chatta mag den sehr gern.“

„Wenn ihr Feen glaubt, ein Spezialist zu sein bedeutet nur auf einen Knopf zu drücken und dann ein Schwert schwingen zu können, irrt ihr euch. Du unterschätzt wohl was ich alles machen muss! – Sich mit einem Drachen anzufreunden ist harte Arbeit!“, erklärte er und Stellte die Klinge seines Schwerts im Gras ab. Seine Schwester bemerkte das nicht und Stolperte darüber. „Au!“, stieß die hervor und lag im Gras. Wortlos half ihr Bruder ihr auf. Als er auf sein Schwert hinunter sah, fühlte er sich schuldig. – Da war Blut an der Klinge. Perlas Bein war verletzt. Es sah nach einer tiefen Schnittwunde aus, sber das Mädchen sammelte die Bücher auf und lief weiter. „Was starrst du so? Es ist bloß ein Kratzer. Es gibt schlimmeres!“ Damian verstand sie nicht. Was war auf einmal in seine Perla gefahren? Irgentetwas stimmte ganz und gar nicht. – Da war mehr als diese eine Schnittwunde, für die er sich mehr als schuldig fühlte. – Das sah er ihr an. Helia kam nichts ahnend auf die beiden zu. „Habt ihr denn noch nicht ein mal Hunger?“ fragte er neckend. Dann bemerkte er, dass Damian gebannt aufs Rechte Bein seiner Schwester starrte, aus dem es immer noch Blutete.“Ich wollte sie nicht verletzen.“, versuchte der Junge sich zu erklären. „Ich bin ja auch selbst gestolpert.“, gab Perla zu.

Kimbee schwebte auf Perlas Kopf. „Wir müssen sie zu Flora bringen.“, beschloss Miele nachdem sie einen Blick auf die Wunde geworfen hatte. Du machst Sachen!“, stöhnte die Elfe. Helia Nahm das verletzte Mädchen auf die Arme. Nur mit Wiederworten ließ sie sich Tragen. Miele und Verrigo hatten ihre Bücher aufgesammelt. „Also wirklich!“, Kimbee wusste nicht mehr was sie denken sollte. „Was ist nur in dich gefahren?“, die Elfe gähnte, aber sie bekam keine Antwort. „Perli aubi boo!“ rief Piff als Miele die Tür aufgestoßen hatte. Flora und Layla waren sofort zur Stelle. Helia setzte Perla auf der Couch ab. Ihre Brüder legten das Blutende Bein sofort auf ein Polster aus Dutzenden von Kissen. Flora sah die Wunde an. „Sie ist über mein Schwert gestolpert.“, erklärte Damian betroffen. „Tut es sehr weh?“, wollte die Fee der Natur wissen. Perla schüttelte den Kopf. „Ich bin mir ganz sicher, dass es keine Absicht war, Damian.“, Layla lächelte. Unter Floras Anleitung sprach Miele einen Heilzauber, bevor die beideiben die Wunde mit einem Pflanzenwickel verbanden. Stella kam aus ihrem Zimmer, wo sie eben noch gearbeitete hatte. „Was ist denn hier los?“ erkundigte sie sich bei den Elfen. „Perla ist über Damians Schwert gestolpert.“ klärte Chatta sie auf. „In einer Stunde können wir das Ding ab machen. Wenn der Einschnitt dann immer noch da ist, sollten wir es Ophelia zeigen.“, fügte Flora hinzu.
Perla nahm sich eines ihrer Bücher, ohne jemandem im Raum Beachtung zu schenken. „Perla, ich wollte das wirklich nicht! – Und es bringt dir auch nichts, jetzt beleidigt zu sein.“ Damian wusste nicht ob er das Richtige gesagt hatte. Oder ob es etwas richtiges zu sagen gab. „Geht einfach. Es ist doch egal was ich denke. Oder was ich mache. Früher oder Später wird jedes licht von Schatten verschlungen. Wir hätten gleich in der Dunkelheit bleiben können.“ , schoss seine Schwester weinend Zurück. „Lasst mich jetzt in Ruhe! Ich will euch nicht mehr sehen!“ Kimbee war die ganze Zeit über auf Perlas Kopf sitzen geblieben. Sie wollte nur noch schlafen, – und solange Perla hier liegen bleiben musste, hatte sie reichlich gelegenheit dazu. „Ich hoffe nur, dass meine Anwesenheit sie auf bessere Gedanken bringt.“, dachte die schläfrige Elfe.

Das konnte sie nicht so meinen. Perla glaubte an Magix! Was war bloß los mit ihr? Damian verstand die Welt nicht mehr. Für ihn war der Tag gelaufen. Auch Verrigo saß geknickt im Lustschiff. Ihm würde aber früh genug etwas einfallen, um Alle wieder aufzumuntern.

Meine Frage zu diesem Türchen

Warum konnte Kimbee so schlecht schlafen? Was denkt ihr ist an Perlas Alptraum schuld? 

Montag, 9. Dezember 2013

7. Türchen

[Vorab Das Wort zum Montag von MissMagix!
Es klingt wie eine echt blöde Entschuldigung, aber – um es mit den Worten von GermanSirenix darzustellen: „Magix du bist ein Noob!“ – und eben dieser Noob hat durch ein Versehen den Kompletten Heart of Magix Ordner vernichtet. Deshalb muss ich die ganze Geschichte jetzt noch ein Mal neu abtippen. Es tut mir schrecklich leid, dass es dadurch zu – wie sagt die Bahn immer so nett „Verzögerungen im Betriebsablauf“ – Kommt. Ich stelle fest: nach Zenith sollte man mich nie schicken. Erstens würde ich dort binnen Sekunden alles lahmlegen, und zweitens haben die Kalt. Ich mag Kälte nicht. GAR NICHT! – Aber ich hoffe ihr mögt 'Heart of Magix' immer noch, und Wünsche euch viel Spaß beim weiter lesen. :*
MissMagix ♥

Eine Bitte hab ich noch an euch: Ich stelle die Leserfrasgen unter jedem Türchen, um Feedback zu bekommen. Mich interessiert, ob ihr die Geschichte wirklich mögt, und sie aufmerksam lest! Deswegen: BITTE beantwortet mir die Leserfragen! Ich mag Theorien hören! ]

Der Spiegel

Es war bereits später Nachmittag als das Luftschiff der Spezialisten neben der Feenschule landete. Perla saß im Schatten eines Baumes und versuchte etwas aus den vielen Büchern zu Lernen, die Tecna und Flora ihr gegeben hatten. „Du musst dich nicht so sehr dazu zwingen!“, seufzte Miele, doch ihre Freundin tat, als höre sie die Kräuterfee nicht. Alles was sie las warf neue Fragen in ihr auf. Nur einzelne Geschichten kamen ihr irgendwie bekannt vor. Sie wollte alles verstehen. So schnell wie möglich. In etwa einer Woche würden die anderen Mädchen eintreffen. Mädchen von verschiedenen Planeten. Prinzessinnen aus weit entfernenden Königreichen. Feen. Perla sollte mit ihnen lernen. Obwohl sie nicht mal eine simple Veränderung an ihren Haaren zaubern konnte. Damian schlich sich von hinten an seine Schwester heran und deutete den Elfen, die das Luftschiff natürlich längst bemerkt hatten, zu schweigen. „Buh!“, er tippte Perla auf die Schulter, worauf sie sofort das Buch fallen ließ. „Was?!?“, beinahe hätte sie mit dem Ellenbogen seine Nase getroffen. „Oh, du bist es. Entschuldige. Ich“ glücklich sah sie nicht aus. Verrigo rannte von vorne auf Perla zu, und umarmte sie stürmisch: „Perla! Perla! Ich bin ein echter Held! – Oh danke, dass du uns hier her gebracht hast!“ Sie wusste nicht was sie antworten sollte. Stadtessen genoss sie seine Umarmung. „Und unser 'Kleiner Bruder' ist er jetzt auch.“, erklärte Damian mit einem Augenzwinkern. „Das ist schön.“, seufzte Perla. Sie hatte nichts dagegen, Verrigo als Bruder zu sehen. Insgeheim tat sie das schon die ganze Zeit. Seit sie ihn im Wald das erste mal gesehen hatte.

„Wenigstens einer von ihnen.“, seufzte Kimbee. Perlas Verzweiflung machte sie Fertig. „Gib ihr Zeit.“, versuchte Lockette ihre Freundin aufzumuntern. „So ein Schock lässt sich nicht schnell verdauen.“ Kimbee stemmte die Hände in die Hüften: „Hast du nicht gesehen, was am Baum des Lebens los ist? – Sie hat keine Zeit. Nicht zum Verzweifeln.“ Chatta verstand was gemeint war. „Ich glaube ja, dass sie das weiß. Deswegen macht sie sich auch solchen Druck. Es ist eine Endlose Spirale.“ Digit nickte: „Da hat Chatta Recht. Du als ihre Herzbandelefe bist die Einzige die ihr helfen kann.“ „Nicht umsonst ist deine Kraft das Selbstbewusstsein.“, pflichtete Tune bei. „Wir versprechen euch so gut zu helfen wie wir nur können. Großes Elfenehrenwort!“ Chatta streckte ihre Hand in die Mitte. Tune legte Ihre dazu: „Immerhin geht es hier um unsere Kultur.“ Lockette und Digit schlossen sich an. „Piffi Ada Too!“, Piff sprang in die Mitte. Amore, die die Geschwister aus dem Baum heraus beobachtete hatte war mehr als einverstanden: „Die bedingungslose Liebe ist in ihr. És ist unsere Pflicht ihr zu zeigen, dass sie sie nicht nur für Magix und alle anderen, sondern auch für ihre Zauberkraft empfinden muss. – Mein Elfenehrenwort!“

Endlich legte Perla – sehr zu Mieles Erleichterung die Bücher aus der Hand. „Was habt ihr denn heute erlebt, ihr Helden?“, wollte sie von Ihrem Brüdern wissen. „Ich habe ein Schwert mit einem Stein besiegt!“, begann Verrigo seinen Bericht. „Und dann haben wir einen echten Drachen gezähmt!“ „Einen Drachen?“, das passte zu einer Geschichte, die Perla Heute schon den ganzen Tag verfolgte. In ausnahmslos jedem Buch war von einer Drachenflamme die Rede. „Ja. Ein echter, großer feuerspeinder Drachen! Mit langen, spitzen Hörnern und Großen Flügeln!“ Das klang spannend. „Ich habe von einem Drachen gelesen.“, erklärte Perla. „Der gehört allerdings einer sehr mächtigen Prinzessin. Die wiederum gehört zur neun Kompanie des Lichts. Das heißt, sie ist eine Winx.“ „Ganz genau!“, lobte Kimbee ihre Fee. „Du sprichst von Prinzessin Bloom.“, stellte Tune fest. „Sie ist meine Herzbandfee.“ bestätigte Lockette. „Na und du behauptest du hättest heute nichts gelernt!“, Miele lachte und reichte zur Belohnung Kekse herum.
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Der Weg vor Sybellinda war eben. Gerade. Hindernislos. Zwanzig Schritte trennten sie von ihrem Ziel. Sie machte den ersten und war Plötzlich von Wänden aus dunklem Kristall umringt. „Arcadia!“ schrie die Hexe wütend. „Treib keine Spielchen mit mir!“ „Das Tue ich nicht.“, entgegnete die Stimme der Nymphe. „Ich kann nichts gegen dich ausrichten, da hast du Recht. Aber du selbst kannst es. – Das weißt du genau.“ Sybellinda schritt umher. Wie lange sie im Kreis lief, konnte sie nicht einschätzen. Die Gewissheit sich selbst im Weg zu stehen, machte sie nur noch Wütender. Sie schloss die Augen und erinnerte sich. Lange Zeit war seit Allem vergangen. Sie wusste nicht wie lange. Nur, dass sie die Zeit erfroren hatte. Wenn sie tatsächlich alle tausend Schicksale verbraucht hatte – wie lange musste dann alles her sein? Sie irrte durch das Labyrinth. Da, plötzlich hörte sie etwas: Eine Melodie. Je näher die Hexe der Melodie kam, desto schneller, lauter und Tiefer wurden die Töne gespielt. „Du bist hier!“, zischte die Hexe der jungen Dame entgegen die an einem leuchtenden Piano die Tasten bediente. „Wo hast du sie versteckt?“ – Sybellinda war überzeugt, dass Arcadia sie hören konnte. Die junge Frau stand auf. Sie leuchtete, genau wie ihr Klavier. Sybellinda wunderte das nicht. Sie wusste, dass Matlin ein Geist war. Vermutlich nutzte Arcadia diesen Körper hin und wieder als Versteck. „Das wonach du suchst habe ich nicht. Und auch keinen blasen Schimmer davon, wer du bist.“, erklärte die Sängerin ruhig. Die Schlangenfrau staunte: „Aber du weißt, wo die Drachenflamme ist! Die Tür nach Eraklyon! Sag mir wo.“ Entschieden schüttelte die Geistfrau den Kopf. Sybellinda Zischte. „Ihr alle wisst, dass ich gewinnen werde, wenn ich hier bleibe. Außerhalb von Raum und Zeit sind wir alle endlos. Auch Dunkelheit kann endlos sein. Ihr wisst es!“ Matlin schwieg weiter. Egal was gesehen würde, für den Notfall hatte der Rat der Ältesten einen Plan. Ihre Tochter war der einzige Grund warum sie hier war. Sie wusste nicht alles. Für sie war die Zeit dort so sie saß angehalten. Seit jeher sang und spielte sie hinter einer Wand aus Kristall, in der schöne Erinnerungen um sie kreisten. Arcadia erschien selten bei ihr, und auch die Tür wurde Heute erst das zweite Mal geöffnet. Beim ersten war es für ihre Tochter gewesen. Für die Wassersterne. Die Rettung des Universums. Und jetzt? Jetzt stand diese Hexe vor ihr. „Ich bin keine Verräterin. Ich bin nicht wie du.“, brachte Matlin nur hervor. Natürlich konnte sie es sehen. Ein Schatten im Licht wirkte immer verräterisch. Sybellinda überlegte. Sie wollte um jeden Preis an die Drachenflamme kommen. – Vielleicht musste sie dem bildhübschen Geist nur eine Falle stellen. „Gut, du harmoniesüchtiger Geist. Gut, dass du schon Tot bist. – Aber, lass mich die Frage anders formulieren.“, jetzt klang ihr lispeln fast lieblich: „Du bist doch immer brav und ehrlich, nicht wahr? Würdest du mir dann bitte sagen, wo die Tür nach Eraklyon ist? “ Sie hatte es geschafft. Matlin war tatsächlich auf ihr süßliches Gerede über Ehrlichkeit hereingefallen. Es war nicht mehr weit bis zur Drachenflamme. Bald würde Sybellinda also auch das Mädchen einfangen können. Mit etwas Glück würde das Dumme ding auch die beiden Jungen noch um sich haben. „Ich komme, Liebste!“ Hörte sie einen Mann aus der Tür von Eraklyon rufen. „Ja, ich komme.“, zischte Sybellinda zufrieden. Sie musste nur den richtigen Moment abwarten.

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Layla Kam zu den Kindern auf die Wiese: „Schön zu sehen, dass du dich doch noch amüsiert, Perla.“ Piff reichte Ihrer Herzbandfee einen besonders großen Keks. „Piffi Addu Too!“, verkündete sie stolz. „Schön, dass du helfen konntest, Piff! Ich bin sehr stolz auf dich, meine Kleine. – Aber, eigentlich bin ich hier um euch alle abzuholen. Wir möchten, dass du die Spiegelübung noch ein mal versucht.“, mutlos las Perla den Spiegel und Die Bücher auf. „Es funktioniert nicht.“, seufzte sie, als die Jungs den Gegenstand begutachtete. „Vielleicht ist der Spiegel ja kaputt?“ – „Nein. Bei Miele klappt es. Selbst die Elfen haben sich schon damit amüsiert.“ Verrigo schmollte ein wenig. Warum wollte seine neue Schwester sich nicht aufmuntern lassen? „Was genau ist denn die Übung?“, fragte Damian nachdenklich. „Du sollst mit Hilfe des Spiegels dein Äußeres verändern.“, erklärte Miele. „Feen fangen mit der Haarfarbe an. Wir Elfen können uns gleich komplett verändern. – Ich schätze, das liegt an unserer handlichen Größe.“, kicherte Kimbee. Damian nickte. „Es klingt nicht all zu schwer, ich bin sicher, dass du es mit noch ein paar Versuchen schaffst.“, ermutigend legte er seiner Schwester einen Arm um die Schultern. Doch sie ließ den Kopf hängen: „Wie viele Versuche? – Flora sagt, es ist der einfachste Zauber den sie kennt. – Wenn ich es nicht schaffe, bin ich tot sicher keine Fee!“ „Doch!“, protestierte ihre Herzbandelfe verärgert. „wage es dich, das noch ein mal zu sagen und ich werde.... ja ich werde...Explodieren werde ich dann, ja wohl!“ Amore hielt Kimbee fest. „Beruhige dich. Sie braucht Zeit, da hat Damian völlig Recht. – Du aber auch. Langsam aber sicher sollte sie ein wenig Vertrauen in sich finden.“ Layla öffnete die Tür zur Wohnung der Winx.

„Viel Zeit bleibt nicht, Amore. Denk an den Baum des Lebens!“, flüsterte Lockette. Flora hatte sie nicht überhört: „So weit wir wissen, hat sich am Baum nicht viel verändert. Die dunkle Energie ist schwach und verläuft in diesem einen Ast.“ Sicher, es ist merkwürdig, und ab und zu bewegt sie sich aber ich kann keine gravierenden Veränderungen feststellen.“, bestätigte Tecna. Sie und Timmy beschäftigten sich gerade mit dem Trieb, den Miele mitgebracht hatte. „Wir alle sollten uns darauf konzentrieren eurer Schwester zu helfen!“, schlug Layla vor. „Da seid ihr ja! Los, rein mit euch! Macht's euch gemütlich!“ Die Prinzessin von Solaria winkte alle in ihr geräumiges buntes Zimmer. Brandon Saß in einem der vielen gemütlichen Sessel. Neben ihm fiel Damian als Erstes der Haufen bunter Kleider auf. Im ganzen raum verteilt lagen solche Haufen. Auf den Treppenstufen, Neben dem Spiegel, sogar auf dem Schreibtisch! „So viele!?!“, staunte Perla. „Oh wäre es nicht wundervoll wenn ich auch so viele Kleider hätte Damian?“ Der Junge schüttelte sich: „Wozu? – Ich fände es eher beängstigend.“ Stella rollte die Augen, aber ersparte sich den Kommentar über verständnislose Männer. „Du kannst dir Später eins aussuchen.“, versprach sie Perla statt dessen. „Aber erst musst du den Harfaarbenzauber meistern.“, erinnerte Layla kichernd. „Gut.“, Perla nahm den Siegel in die Hand. Sie schloss die Augen und gab sich alle Mühe. Aber es ging nicht. Ihr Spiegelbild bleib gleich. „Du hast zu viel im Kopf!“, rief Digit aus. „Kannst du dich denn nicht auf EINE Sache konzentrieren?“, Kimbee nagte auf ihrer Unterlippe. „Entschuldigt. Ich... ich weiß nicht ob es geht.“ das Mädchen war frustriert.“Natürlich geht es!“, Verrigo lag auf Perlas Bett und strampelte ungeduldig mit den Beinen: „Ich habe doch gesehen, dass es geht! Dein Licht, weißt du noch?“ „Licht.“ Perla dachte nach. „Kompanie des Lichts. Domino. Drachenflamme. Drache. Prinzessin.“, es schwirrte wirklich zu viel in ihrem Kopf. Sie legte den Spiegel weg. „Flora, darf ich bitte etwas fragen?“ „Alles was du möchtest.“, nickte die Fee der Natur. „Wer ist Prinzessin Bloom? Und wo ist sie? – In jedem Buch dass ich heute gelesen habe steht, sie besitzt die mächtigste Kraft von allen.“ „Bloom ist unsere beste Freundin. Sie ist auch eine Winx. Und ja, sie ist die Fee der Drachenflamme, und zu gleich die Prinzessin von Domino.“ „Momentan ist sie allerdings mehr um Eraklyon herum unterwegs. Weißt du, sie wollen die Königreiche bald vereinen... deshalb gibt’s auch eine große Party für die ich mir jetzt wirklich ein Outfit aussuchen muss!“ Als Damian das glitzern in den Augen seiner Schwester wiedersah, kam ihm eine Idee. „Du magst Blooms Geschichte, oder?“, Kimbee wusste worauf er hinaus wollte. „Dann nimm den Spiegel in die Hand und Erzähl sie uns.“, forderte Perlas Bruder.

„Gut.“ begann sie, und sah dabei über den Spiegel hinweg, in Verrigos erwartungsvolle Augen. „Bloom hat lange Zeit auf der Erde gewohnt. In einer kleinen Stadt namens Gardenia. – Sie hatte keine Ahnung, dass sie die Prinzessin von Domino war. Bis sie Stella und die Winx kennen gelernt hat. – Blooms eigentlicher Heimatplanet, Domino war lange zeit Gefroren, und das Königspaar lag in Stein. Aber gerade weil Bloom und ihre Freundinnen, und nicht Zuletzt ihr Verlobter, Prinz Sky von Eraklyon – Mut, Güte und Magie in sich tragen, ist Domino jetzt wieder ein farbenfrohes Königreich. Außerdem hat Bloom eine Schwester namens Daphne. Daphne ist die Nymphe von Domino und die Nymphe des Sirenix, der Kraft die es einer Fee erlaubt, den Unendlichen Ozean zu betreten. Sie beschützt ihre Schwester. Lange Zeit war sie ein Geistwesen, etwa wie Arcadia, aber die Winx haben den Fluch der auf Sirenix lag gebrochen. Jetzt ist Daphne wieder ein Mensch. Dank der Kraft der beiden Schwestern leuchtet und lodert die Drachenflamme. Sie beschützt Domino.“ 
Danke Honeymuffin für das tolle Bildchen *.*

„Perla!“, Verrigo Sprang auf. „Dein Haar!“ Das Mädchen blickte in den Spiegel: „Es hat die Farbe der Drachenflamme! Genau wie Blooms!“ Die Winx Feen lachten. „Damian, wie hast du... woher wusstest du... ich.... danke Brüderchen!“ Sie umarmte beide Jungen ganz fest. „Ich habe doch gesagt du kannst es!“, rief Kimbee und schmiegte sich an ihre Fee. „Du musst nur überzeugt genug von einem Gedanken sein.“, erklärte Damian. „Ich hatte damit nichts zu tun.“ „Ich wusste es!“ rief Verrigo fröhlich. „Perla kann zaubern!“ „Piffi si ba- boo too!“ Alle waren froh, dass die erste hürde geschafft war. „Herzlichen Glückwunsch an euch alle!“, sagte Tecna, die in der offenen Tür lehnte. „Aber jetzt muss Perla schlafen. – Morgen fängt dein Tag mit Sportunterricht an. Eine Fee lebt nicht von Wissen allein.“

Brandon gab seiner Freundin einen Gutenachtkuss. „Lasst euch nicht von den Bettläusen beißen!“, rief Chatta den Jungs hinter her. Nach dem sie gegangen waren schufen Flora und Miele Ordnung in der Wohnung. Die feee der sonne und des Mondes hatte bereits das Licht in ihrem Zimmer gelöscht, und ihren Schützling samt Elfe ins Bett verfrachtet. Auch sie brauchte jetzt dringend ihnen Schönheitsschlaf.

Meine Frage an euch

Was will Sybellinda mit der Drachenflamme?